Hallo Leute,
einmal Zeit hier meine dunkle Dieselseite zu zeigen. Ein paar habe ich ja schon, aber hier noch nicht gezeigt.
Die habe ich schon etwas länger, war einmal ein Angebot des Modellbahnhändlers meines Vertrauens.
Eine EMD GP9 der Santa Fe in 60er Jahre Lackierung von Athearn in der Produktlinie Genesis. War ein Ersatzkauf weil es die gewünsche Lackierung der 50er Jahre in schwarz mit Zebrastreifen nicht mehr gab. Den Ausschlag für den Kauf war dann der günstige Sonderpreis von199,- Öcken inklusive schon installiertem "richtigen" Sounddecoder von Soundtraxx.
Sie ist absolut ungereignet für Patschhändchen. Diese Lok erfuhr auch meine profilaktische Spezialbehandlung wie weiter unten geschildert.
Und nein, die Lüfter drehen sich nicht, warum auch? Dafür erfreut man sich an den superfiligranen Lüftergittern und den extra angebrachten Kranösen.
So weit das Vorspiel, diese Lok hat schon einige Fremo Treffen der Southwest Division unbeschadet überstanden.
Kapitel 2 war dann unverhofft kommt oft:
Es war einmal in der bösen Bucht, daß jemand dort 2 GP9 in genau meiner Wunschlackierung eingestellt hat. Eigentlich ein Zufallsfund, die Suchmaschinen sind ja immer noch irgendwie kaputt und die gewünschten Suchen lassen sich nur über Umwege und Klimmzüge halbwegs einstellen, so daß nicht allzuviel Müll angezeigt wird.
Beide GP9 auch von Atherarn Genesis und beide auch mit Sounddecoder. Per Sofortkauf für je 136,- Öcken zu haben. Kurz die Bilder angeschaut, die kritischen Stellen begutachtet, waren schon 21 (unentschlossene) Beobachter und ich habe fast sofort auf "Sofort Kaufen" geklickt. Nicht zögern und 3 Minuten Später war auch die zweite Lok gekauft.
So sieht es unter dem Gehäuse aus. Es kamen innerhalb von 2 Tagen 2 absolut neuwertige Loks ins Haus. Meine Aufarbeitung beschränkte sich darin die Stromabname auch für die Zukunft sicher zu stellen und den Loks die Diagonalsteifigkeit zu nehmen.
Die an den Schneckendeckeln angespritzten Ohren verhindern ein nach unten herausfallen der Drehgestelle. Hier haben sie schon genug Abstand zum Hauptrahmen damit das DG seitlich kippen kann.
Zum Ausbau der DG werden die Schnecken mitsamt den Gelenkwellen ausgebaut.
Auf solche Feinheiten muß man acht geben, einer der Gründe warum diese Loks nicht für Patschhändchen geeignet sind.
Zuerst ging es an die Stromabnahme. 2 Loks sind 4 Drehgestelle sind 8 Seiten wangen sind 16 Räder und für jedes Rad wurde ein Schleifer gemacht.
Nach diesem bewährten Schema wurde auch hier vorgegangen. Die Schleifer werden anschliessend noch so gebogen, daß sie auf den Halbachsen schleifen.
Grund: Wenn die Loks noch rel. neu sind funktioniert die Stromabnahme durch die Achslager. Nach längerer Laufzeit wird es jedoch immer unsicherer und die Aussetzer nehmen zu, obwohl Räder und Gleise sauber sind.
Siehe auch "Maos Rache":
Eine V100 Ost von Brawa welche von Anfang an mit einer stotternden Stromabnahme geplagt war. Erst als richtige Schleifer gemacht wurden verschwanden diese Probleme schlagartig.
Um dem vorzubeugen, daher auch den den neuen GP9 diese Schleifer. Ärger vom Hals schaffen.
Hier erfolgt die Bearbeitung für einen 3-Punktauflage drehgestellseitig. Während das rechte DG bleibt unbearbeitet bleibt, werden am linken DG die beiden "Halbmonde" entfernt. Sie dienen als Wankstütze. Wenn wie hier beide DG eine Wankstütze haben wird die Lok diagonalsteif, ein unerwünschter Effekt und auch Ursache für manch geheimnisvolle Entgleisung. Entfernt man an einem DG die Wankstützen, so kann dieses frei pivotieren und die Lok ist nicht mehr diagonalsteif.
An Hauptrahmen übernimmt jetzt ein Stapel U-Scheiben die Aufgabe eines zentralen Auflagepunkts. Die Leitungen welche da so unmotiviert abstehen sind übrigens die Sandfallrohre.
Zum Schluß wurden noch die Plastikkupplungen durch richtige Kupplungen von Kadee ausgetauscht.
Dann erfolgten Probe- und Einstellfahrten. Zuerst jede Lok für sich, wobei die blau-gelbe #738 als Referenzlok augewählt wurde. Als deren Fahrwerte und Soundparamter mich zufrieden stellten, wurden auch die beiden anderen Loks daran angepasst. Alle 3 Loks fahren absolut syncron und es sind keine Springböcke. Lange Beschleunigugszeiten. rel. lange Auslaufzeiten, wobei hier in den Decodern eine Bremsfunktion eingstellt wurde welche den Auslauf drastisch verkürzt. ( oder Karl-mei-Troppe -Taste)
Die beiden schwarzen Loks, #706 und #715 haben die gleiche Decoderadresse und bleiben ständig als Consist zusammen. Die #715 ist führende Lok und bei der #706 wurde die Fahrtrichtung über die CV29 umgedreht. Die 3. Lok, die #738 kann über die Zentrale als sog. temporärer Consist hinzugefügt werden.
So ein Consist verfügt dann, trotz ohne Haftreifen, über erhebliche Zugkräfte. Wenn es immer noch nicht langt, add a further unit.
Später habe ich bei allen meinen Athearn Genesis Loks die 1,5V Glühbirnchen gegen LEDs ausgetauscht, aber das ist eine andere Geschichte.
#738 hat schon LEDs, während #715 noch Glühlämpchen hat.