Ladegut Dampfpflugsatz

  • Moin Johannes,


    da gehört Wein statt Wasser rein! Nein, es ist mehr als erstaunlich, was die Drucker heute können. Die Drucker meiner Generation waren immer das Geschwür am Arsch der Typographie ... alter Schriftsetzer-Schnack. Ich dengel gerade an einer Schmiede und einer Stellmacherei - beides als Vorläufer zum Beginn der Betankerei der Fahrzeuge in den frühen 20igern .. wo vieles ja ineinander überging. Die Räder gefallen mir ... besser als mit Laser geschnitten ....

    Mit einem lieben Gruß

    Wilfried

  • Hallo,


    was man beim Suchen nicht alles findet:

    Model Supplies by reecejames - Shapeways Shops
    A collection of my models in HO and N scale.
    www.shapeways.com

    Unter anderem auch den Kipppflug:

    1000-2 Tilt Plough 1:87 by reecejames on Shapeways
    Check out 1000-2 Tilt Plough 1:87 by reecejames on Shapeways and discover more 3D printed products in Other.
    www.shapeways.com

    Und wem Kunststoff zu profan ist:

    1000-2 Tilt Plough 1:87 by reecejames on Shapeways
    Check out 1000-2 Tilt Plough 1:87 by reecejames on Shapeways and discover more 3D printed products in Other.
    www.shapeways.com


    1000-0 Fowler Plough Engine Body 1:87 by reecejames on Shapeways
    Check out 1000-0 Fowler Plough Engine Body 1:87 by reecejames on Shapeways and discover more 3D printed products in Trains.
    www.shapeways.com

    1000-1 Fowler Plough Engine Wheels 1:87 by reecejames on Shapeways
    Check out 1000-1 Fowler Plough Engine Wheels 1:87 by reecejames on Shapeways and discover more 3D printed products in Trains.
    www.shapeways.com

    Als auch die dazu gehörigen Fowler Pfluglokomotiven.


    Edit: Das Ganze gibt es auch in 1:43,5 für Spur 0 passend

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    Einmal editiert, zuletzt von Lutz K ()

  • Hallo Lutz,

    das ist ja ein echter Hammer, den du hier gefunden hast. Ich will mal die Vorschaubilder, die ja ausdrücklich keine Fotos der fertigen Modelle sind, versuchen zu beurteilen. Die Fowler Loks finde ich besser detailliert, als die Märklin Modelle der Heucke Loks. Hier sehe ich die Dampfpfeife und die Manometer klar als bessere Details. Aber der Preis von ca. 48,-€ bis ca. 75.- € lässt auch Einiges erwarten. Wie das dann im Ende rauskommt, kann von mir nicht beurteilt werden.

    Der Pflug selbst ist mit seinem Preis zwischen 10 und 50€, je nach Material schon ein Preistipp. Meiner hat über 100,- € als Bausatz gekostet. Schon das Vorschaubild zeigt aber, dass der Bausatz um Welten besser detailliert ist. Der ist leider, wie es mir vorkommt, derzeit leider nicht mehr erhältlich. Dann ist der gedruckte Pflug sicher ein guter Ersatz. Erst recht, wenn man den noch ein wenig nacharbeitet. Er entspricht, so glaube ich, mit seinen fünf Scharen ohne die Scheibenvorschäler eher dem Kemna Pflug des Museums in Hohenheim, den ich in diesem Sommer bei der Arbeit sehen konnte.

    Dann sage ich mal: Liebe Landmaschinenfreunde- ran an den Speck. 10 Euro für einen Versuch sind nicht viel. Wenn das Plastikmodell taugt, kann man noch immer die Metallvariante als Basis für eine " frisierte" Eigenbauvariante kaufen.

    Meint

    Johannes

  • Hallo zusammen,


    ein Arbeitskollege von mir konstruiert und modelliert landwirtschaftliches Zubehör für die 1:32 Modelle von Wiking und Schuco. Herstellen läßt er das bei Shapeways. Je nach Kunststoff ist das sehr detailgetreu und sehr fein. Allerdings zu dem Preis, dass es sehr,sehr empfindlich ist. In 1:87 stelle ich mir das noch mal empfindlicher vor. Nichts desto trotz eine interessante Sache, auch beim Preis.


    Viele Grüße

    Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Moinsen!


    Die Drucke von Shapeways werden, soweit ich das noch richtig in Erinnerung habe, mehrheitlich im SLS-Verfahren gefertigt, SLS steht dabei für "Selektives Laser Sintern". Dabei werden vereinfacht gesagt kleine Kunststoffkügelchen zu einem Objekt "verschweißt". Die Druckobjekte weisen ein relativ raue Oberfläche auf und sind sehr spröde, brechen also leicht. Dazu sind sie zähelastisch, lassen sich also kaum glätten/schleifen. In der Vergangenheit fingen Drucke teilweise nach einer geraumen Zeit an zu blühen, es bildete sich eine kristalline Oberfläche. Dieser Effekt trat auch bei lackierten Modellen auf, was natürlich mehr als ärgerlich war. Hinzu kommt, dass die Drucke von Shapeways qualitativ stark streuen.


    Im Laufe der Zeit sind die verwendeten Materialien stetig verbessert worden und es sind neue hinzugekommen (auch in Gold oder Platin lässt sich z.B. inzwischen drucken 😉), das grundsätzliche Fertigungsverfahren bleibt aber. Insgesamt sind die Drucke von Shapeways gut, es gibt aber m.E. deutlich bessere Verfahren um solche filigranen Teile wie das oben gezeigte Lokomobil oder auch den Pflug zu drucken. Der m.M.n. größte Vorteile des SLS-Verfahrens ist, dass die Objekte keine Stützstruktur (i.A. als Support bezeichnet) benötigen.


    Shapeways als einer der ersten 3D-Druck-Dienstleister hat eine fast unüberschaubare Auswahl an Druckobjekten, die auf diese Weise auch Leuten zugänglich gemacht werden, die keinen eigenen 3D-Drucker besitzen und/oder nicht selber konstruieren können bzw. wollen. Von daher ist diese Plattform durchaus "mal einen Blick wert", allerdings verdient tatsächlich fast ausschließlich Shapeways an den Drucken. Die Designer der Druckobjekte erhalten pro Druck lediglich ein paar Cent. Die im Vergleich teils hohen Preise resultieren übrigens (neben der Art des verwendeten) Materials in erster Linie aus der Druckzeit. Ein Objekt wie das Lokomobil entsteht nicht in ein paar Minuten, das sind eher mehrere Stunden. 😉


    Wer Lust hat darf gerne auf meiner HP mal zum Thema etwas stöbern: https://www.werkelburger-industriebahn.de/3D-Druck/



    Gruß


    Thomas

    Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart. (Noel Coward)

  • Hallo Leute-

    die Renderings sehen ja ganz gut aus. Wie aber sind die realen Drucke-- o.k. rhetorische Frage-- zu bewerten?

    Einen mehrfarbigen SLS- Druck eines Drehmaschinenfutters habe ich mal auf einer Messe gesehen, und fand es für den Zweck der Visualisierung nicht schlecht.

    Verschiedene Drucke von kleineren, filigranen Modellen fand ich dann nicht mehr so Klasse. Sie wirkten irgendwie "fusselig".

    Da finde ich die Ergebnisse des Resindrucks wesentlich beeindruckender...


    Viele Grüße Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Da finde ich die Ergebnisse des Resindrucks wesentlich beeindruckender

    Hallo zusammen,


    geht mir genauso. Bei allen 3D Druckverfahren, aber ganz besonders Resin gefällt mir die fragliche Haltbarkeit bei Filigranteilen oder -wandstärken nicht. Da nutzen auch Lackierungen nur bedingt etwas. Unlängst hat im DSO jemand ältere gedruckte (und das war meine ich sogar FDM) H0 Wagen gezeigt, die inzwischen spröde sind wie trockene Herbstblätter ;) Da wäre Metalldruck schon ne Nummer, wenn es inzwischen wirklich bezahlbar geworden ist.


    Beruflich für Prototypen oder dickwandige Teile in Montagehilfen etc. setze ich 3D Druck (FDM, SLS) aber seit vielen Jahren gern ein. Könnte es mir gar nicht mehr vorstellen ohne.


    Im H0-Forum zeigt User "Bubanst" (Kay) immer wieder unfassbar gut gemachte Ergebnisse (wie ich sie von meinen gewerblichen Dienstleistern in Sachen Oberflächen nicht kenne) bis hin zu Radsternen (!!!). Aber er besitzt grundsätzlich einen Drucker auf letztem Stand der Technik und es juckt ihn meiner Einschätzung nach wenig, Bauteile mit dem Fortschreiten der Technologie oder bei Verfall einfach zu ersetzen. Was für mich gar nicht ginge. Dinge, in welche ich viel Zeit investiere mache ich ungern noch einmal. Dafür gibt es einfach zu viele interessante "Projekte" in diesem Hobby , die der erwarteten Restlebenszeit entgegen stehen ;) Auch sehe ich es "derzeit" noch als Hobby im Hobby wenn man höhere Ansprüche hat. Plug and Play ist das meiner Beobachtung nach absolut (noch) nicht.


    Gruß

    Bernd

  • Moinsen!


    An die Admins: Eventuell könnte man die Beiträge im Bezug auf 3D-Druck hier rauslösen und in einen separaten Thread verschieben?


    ... aber ganz besonders Resin gefällt mir die fragliche Haltbarkeit bei Filigranteilen oder -wandstärken nicht.

    Nun ja, auch hier kommt es auf das verwendete Material an. ABS-like oder Craftsman Resine z.B. haben da inzwischen einen Stand erreicht, der hier Vieles möglich macht, was noch vor 2 oder 3 Jahren undenkbar gewesen wäre. Bei mir liegen teilweise Drucke unlackiert seit über 2 Jahren auf dem Regal und eine merkliche Gefüge-Änderung ist bisher nicht eingetreten.

    Plug and Play ist das meiner Beobachtung nach absolut (noch) nicht.

    Wird es auch nie werden, behaupte ich mal, denn das ganze Verfahren ist zu komplex. Die Qualität von Druckergebnissen hängt von zu vielen Faktoren ab, dass sind neben den Einstellungen am Drucker und verwendeten Materialien auch so banale Dinge wie Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit oder Vibrationen, um nur ein paar zu nennen. Dazu kommt dann noch die Nachbereitung, wobei gerade hier zu beobachten ist, dass gerade dieser Bereich oftmals nicht ausreichend Beachtung findet. Allzu oft werden Resin-Drucke nämlich zu lange nachgehärtet und dadurch spröde. Hier geht es teilweise um 10 oder 20 Sekunden, die einen guten Druck ruinieren können.

    ... Bauteile mit dem Fortschreiten der Technologie oder bei Verfall einfach zu ersetzen. Was für mich gar nicht ginge. Dinge, in welche ich viel Zeit investiere mache ich ungern noch einmal.

    Der größte Zeitaufwand steckt in der Konstruktion des Teils. Wenn dann mal etwas kaputt geht, wird die Datei einfach nochmal in den Drucker geladen und neu gedruckt. Das sind ein paar Minuten, den Rest erledigt der Drucker. 😉


    Hier mal zwei Teile aus meiner Druckwerkstatt:



    250 Liter Strahlpumpe für eine BR 94 in 1:45




    Eine Vertikaldrehmaschine in 1:45 (hier zum Ausdrehen von LKW-Bremstrommeln)


    Bei beiden Teilen liegen die Materialstärken teilweise im Bereich von 0,15 - 0,20mm und dennoch brechen z.B. die kleinen Griffe bei unsanften Berührungen nicht sofort ab.



    Gruß


    Thomas

    Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart. (Noel Coward)

  • Hallo Thomas,


    danke für die interessanten Infos und sehr beeindruckenden Ergebnisse samt perfekter Lackierung und Alterung - alle Achtung!

    Wenn dann mal etwas kaputt geht, wird die Datei einfach nochmal in den Drucker geladen und neu gedruckt. Das sind ein paar Minuten, den Rest erledigt der Drucker. 😉


    Von der konstruktiven Seite her bestimmt. Und wenn man noch genau denselben Drucker und dasselbe Material nehmen kann, ist es sicher schnell reproduziert. Sonst wird es vermutlich wieder eine Art Einarbeitung geben (neues Gerät, evtl. neue Technologie)? Ist ja ein recht dynamischer Markt. Aber das meinte ich gar nicht. Ich bezog mich auf verbaute Teile in Rollmaterial, hätte das dazu schreiben sollen. Nehmen wir mal den Radstern - dann müßte man die heutzutage filigrane Dampflok zerlegen, neu bereifen, neu einachsen mit korrektem Achsversatz, neu lackieren, Altern, wieder alles zusammensetzen. Oder auch nur so was wie Tendergehäuse oder Zylinder, die man regelmäßig anfaßt. Bauteile an denen hinterher wieder Zurüstung und Farbe anstehen würde. Aber ich bin schon relativ alt, ich favorisiere aus "Gewohnheit" jahrzehntelange Haltbarkeit und werde mit zunehmendem "Verfall" auch nicht geschickter für (wiederkehrende) Fummelei an Rollmaterial in 1:87 ;) Einen ersten Resin Resonanzkörper verwende ich gerade in einer Borsig BR53, aber das ist ein statisches, lichtgeschütztes Teil, das auch relativ leicht zu ersetzen wäre.


    Ich verfolge den Markt aber gespannt wo es hingeht und bin sehr fasziniert von Ergebnissen wie Deinen oder Kay im H0 Forum.


    Gruß

    Bernd