Mehrsystem Weiche für Zwei- und Dreileiter.

  • Hallo zusammen,


    Auf die Gefahr hin, dass außer mir niemand im Forum auf die Idee kommt sowas nachzumachen, will ich doch meine Bemühungen hier dokumentieren.


    Als ehemaliger Dreileiterfahrer stehe ich ja schon länger vor dem Dilemma meine Lok's im Fremo nicht mehr fahren zu können. Zumindest nicht in den Gruppen in denen ich mich bewege. OK, Fremo-Puko wäre natürlich eine Alternative. Aber gut. Angeregt von unserem letzten Harz-Treffen, bei dem ein solches Modul zum Einsatz kam, habe ich mal versucht eine Mehrsystemweiche zu bauen, die neben den Zweileiter Standard Radsätzen (NEM,RP) auch mit NEM340 Radsätzen klar kommt. Weichen Walter bietet zwar die Umbausätze für Weinert Weichen an, aber jetzt habe ich hier Tillig EW3 und EW5 Weichen, die ich für meine Vorhaben gerne genommen hätte. (Code 83)


    Walter winkt bei den Tillig Weichen nicht ohne Grund ab. Hier ist bei den NEM340 Radsätzen nämlich ein exaktes Radsatzinnenmaß von 14,3mm (+/-1/10mm) entscheidend. Davon hängt ab, ob das Rad auf den Kleineisen aufsetzt und an den Radlenkern hängen bleibt, oder aber einwandfrei darüber fährt. Die Praxis zeigt aber, dass die Radstzinnenmaße zwischen 14,0mm bis 15,0 mm liegen. Mittelwert 14,6mm (Out of the box).

    Die EW5 ist da relativ unkritisch und verkraftet auch noch 14,6mm Radsatzinnenmaß. Die EW3 verzeiht da allerdings rein gar nichts. Letztendlich kann ich aber sagen, dass 14,3mm optimal sind und ohne Knurren und Murren auch auf der EW3 gefahren werden können.


    Damit könnte ich meine Loks im Keller fahren lassen und die Module trotzdem ganz normal im 2L-Fremo einsetzen. Gesagt getan und ans Konstruieren gesetzt. Mir erschien es am Besten, die Weiche auf ein Grundbrettchen aufzubauen, was mit 4mm dem normalen Schotterniveau entspricht. Das ist auch notwendig, da ohne diese Vorlage die exakte Position der Mittelleiter nicht sauber zu montieren ist. Erschwerend kommt hinzu, dass Walter keine passenden Mittelleiter für die Code 83 Weichen von Tillig anbietet. Dadurch würden, bei Verwendung der Code100 Mittelleiter, die Pukos zu weit über die Schwellenoberkante hinausragen. Andersherum, bei Verwendung der Weinert Mittelleiter, wären die Pukos zu kurz. Hier schafft die tiefe der Fräsnut für die Mittelleiter Abhilfe. Damit kann man die Code100 Mittelleiter durch die Nuttiefe an Code83 Gleise anpassen. Die Nut muss exakt 8/10mm tief sein, damit das Weinert Mittelleiterniveau erreicht wird. Soweit so gut. Das fertige Brettchen sieht dann so aus:



    Multiplex Birke ist wieder einmal das Holz der Wahl. Oben in Multiplex, unten in Pappel. Pappel taugt wirklich nur als Schrankrückwand. Wie mein seeliger Vater immer zu sagen pflegte. Neben den Nuten für die Pukos habe ich auch gleich die Nuten für die Ausrichthilfe mit eingefräst. Ist, wie sich rausgestellt hat, bei der Weichenmontage ein echter Vorteil.


    Für die Montage der Pukos wird die Weiche auf das Brett gelegt und dann die Schwellenposition übertragen. Weinert Weichen haben neben einer flacheren Schwelle auch einen anderen Schwellenabstand. Leider muss man hier die Pukobänder anpassen. Das Ganze sieht dann so aus. Ich war so frei und habe die Artikelnummern von Walter mit an die Zeichnung geschrieben. War ein ziemliches Gefrickel und das möchte ich dem geneigten Bastler abnehmen.



    Der Rest ist keine große Sache. Die Pukos werden einfach zugeschnitten und in die Nut gesteckt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Fragmente überlappend eingesteckt werden. Die Überlappung verlötet man und hat somit eine saubere elektrische Verbindung.



    Egal welche Weiche man nimmt (hier haben wir eine EW5) ist es notwendig ,die Mittelschienen der Weiche zu modifizieren. Aufgrund der "großen" Radien wird die Mittelschiene zwangsläufig zum Mittelleiter. Ist aber keine große Sache, es sind nur zwei Trennschnitte notwendig. Hier ein Bild des ersten Versuches, da habe ich es mit dem Kleber etwas zu gut gemeint. Die Isolierung der Trennstelle mache ich immer mit normalem Papier was ich in die Schnittfuge stecke. Das wird dann mit Sekundenkleber getränkt und nach dem Aushärten beigeschliffen. Isoliert super, ist hochfest und sieht nach dem lackieren niemand mehr. Die Mittelschiene kann man ebenfalls von unten auf den Schienenstühlen ankleben. Das ist bei der EW5 besonders am Übergang zur Stellschiene notwendig.



    Dann gilt es Kabel anzulöten. Sind ein paar ganz viele Kabel, soll es doch eine Multisystemweiche sein. Die elektrische Ansteuerung ist nichts kompliziertes und kann auf der Seite von Weichen Walter nachgelesen werden. Da sind wie überall der Phantasie und dem elektronischen Können keine Grenzen gesetzt. Das fertige Stück (der Prototyp) sah dann so aus. Wie man im Hintergrund erkennen kann habe ich das Ding dann mit meinem uralt Märklin VT95 getestet. Passt.



    Mit Sekundenkleber wird die Weiche schlussendlich auf dem Schotterbrett verklebt. Sieht am Ende aus wie eine Märklin K-Weiche, nur wesentlich besser. Was ich nicht zu erwähnen brauche ist die Stellschwelle. Hier noch im Original, bei den anderen Weichen von Weinert. Die Tillig Stellschwelle ist ein für den vorzeitigen Ausfall konstruiertes Labberding. (Man verzeihe mir die abwertende Bemerkung)


    Tja, soweit mein Versuch dem Traum, meine Dreileiterloks im Keller zu fahren, näher zu kommen.


    Viele Grüße

    Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Moin ihr Ketzer,


    also ein Schleifer ist mir noch nie abgefallen. Das liegt wohl daran, dass ich mein Spielgerät, genauso wie im Zweileiterbetrieb, ab und zu auf intakte Kontakte überprüfe. Ist halt ein Verschleißteil. Ich habe auf Treffen auch schon Radschleifer im Schotterbett gefunden, oder als "Ergänzung" der Kuppelstangen (Sah richtig übel aus). Das nur der Vollständigkeit halber. Außerdem sind wir ja ein Zweileiterforum und da habe ich mit Spott und Höhne gerechnet. Ich sehe es also gelassen. ;)


    Gruß Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Hallo Thomas, und "Ketzer",


    ich finde die Reaktion von Lutz ja irgendwie "putzig", weil er sich soviel Mühe gegeben hat den VT95 und den Schleifer so ins rechte Licht zu setzen. Mit einem Augenzwinkern konnte ich in seinem Text das Schmunzeln erkennen......

    Thomas, ich lade hiermit alle Ketzer auf unser Treffen in Rüdershausen ein, mal sehen ob sie die Pukomodule überhaupt erkennen und nicht wie ich erst beim Abbau drüberfallen.

    Wir sind gerade einen Industrieanschluss in unserem Modellbahnverein zu planen, wo dieser Mischbetrieb durchaus auch Sinn machen würde. Also bleib drann!



    LG Michael

  • Hallo zusammen,


    Lutz habe ich schon verstanden. War ein Spaß und irgendwie habe ich auch damit gerechnet. In der Tat habe ich beim "Schotterwerk" (da wo Michael drüber gestolpert ist) auch erst auf den dritten Blick die Pukos entdeckt. Das war es auch was mich angefixt hat. Jetzt ist es so, dass die Radsätze ein wirkliches Thema sind. Bei den meisten meiner Lok's sind die Radsätze schon umgebaut. RP25 wird es nicht, aber Pizzaschneider sind es auch nicht mehr. Damit habe ich bei keiner 2L Weiche die bekannten Probleme am Herzstück oder den Radlenkern. Trotzdem habe ich die Tests mit den NEM340 Radsätzen gemacht, um herauszufinden, warum das Rad auf den Kleineisen bei Tillig aufsetzt. Dabei sind die 14,3mm herausgekommen. Das wird auch der Grund sein, warum Walter keine Pukosätze für Tillig Weichen macht. 14,3mm ist das magische Maß bei dem Märklin problemlos über Tilllig Weichen Code83 läuft. Aber leider sind es "Out of the box" meistens 14,6mm. (Zwischen 14mm und 15mm ist da alles bei) Das Radsatzmaß kann Walter mit Schriftgrad 72 an die Bausätze schreiben. Es wird nichts helfen und ihm nur Ärger einbringen. Ich würde als Profi also auch die Finger davon lassen.


    Die nächsten Module, die bei mir entstehen werden auf jeden Fall Mehrsystemmodule werden. Gut, für den Puristen geht das überhaupt nicht. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass bei sorgfältigem Einbau, die Pukos nicht auffallen und so eine echte Möglichkeit geschaffen wird, beide Welten miteinander zu verbinden. Wie war das noch: "Ein Blinder wäre froh, wenn er es sehen könnte."


    In diesem Sinne

    Gruß Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Das wird auch der Grund sein, warum Walter keine Pukosätze für Tillig Weichen macht

    Stimmt nicht ganz...

    Bei den Weichenpukos gibts zwei Typen:

    einen Satz für Code 83 Profile

    und einen Satz für Code 100 Profile

    Dabei ist egal für welchen Hersteller.


    Bei Tillig gibt es diverse Kriterien warum ich inzwischen Umbauten dieser Weichen ablehne:

    - Anpassung der Rillenweite ist und Einschmelzen der Pukostreifen ist mit diesem Kunststoff nur schwer umzusetzten.

    - die Nachbildung der Schraubenköpfe auf der Innenseite lässt bei Code 83 die Spurkränze hoppeln


    Die Weinert Schwellenroste sind da sehr viel besser in der Handhabung und bieten außerdem eine bessere Detailtreue!

    Obwohl Weinert die Rillenweiten sehr genau die 2L NEM-Normen erfüllt, lassen sich die maßstäblichen, geraden Weichen

    mit geringer Aufweitung der Rillenweite mit 3L und 2L Radsätzen befahren. H0fine Radsätze sinken dann allerdings leicht ein.


    Da die Piko-A-Weichen sehr einfach umzubauen sind haben wir für diesen Umbau spezielle Pukostreifen entwickelt.

    Mit diesem Satz lassen sich EW - IBW - ABW - DW mit Pukos ausstatten.

    Für die Kreuzung und DKW ist ein ähnlicher Satz in Vorbereitung.

    Da sind aber die Umbauten anspruchsvoll (Trennung der Profile)

    Pukoweichenset Code 100 für Piko A EW - IBW - ABW - DW

  • Hallo Walter und Interessierte,


    vielen Dank für die Information. Allerdings kann ich sagen, weil ich es ausgiebig mit 3L (Siehe #1) Radsätzen getestet habe, dass das Radsatzinnenmaß ausschlaggebend für alle von Dir genannten Probleme ist. Stellt man die Radsatzinnenmaße genau auf 14,3mm ein, was "out of the box" selten der Fall ist, dann laufen die 3L Radsätze ohne Holpern, Rattern oder aufsetzen über die Weichen. Bei Deinen Weichenumbausätzen ist natürlich die Einschmelzmethode der Favorit. Das ist auch gut so und in Ordnung. Ich für meinen Teil würde immer die gefrästen Brettchen nehmen. Das ist wesentlich genauer, was die Lager der Pukos betrifft und einfacher bei der Montage. Schwellen verbrutzeln ausgeschlossen.

    Ich für meinen Teil komme mit den Code 100 Pukos, auf Code 83 Weichen, mit der von mir beschriebenen Methode, bestens zurecht. Die größere Höhe gleiche ich mit der Nuttiefe aus. Was etwas läßtig ist, ist die Tatsache, dass der Schwellenabstand anders ist und so gestückelt werden muss. Aber gut, mit Brettchen kein Problem. Ich kann mir nur vorstellen, dass sich in Zukunft die Nachfrage nach diesen Pukosätzen steigern wird. Vielleicht nicht morgen, aber im FREMO-Puko wird schon über die Sammelbestellung solcher Pukostreifen für Tillig Code 83 Weichen bei einem Lohnätzer nachgedacht. Zeichnungen und Ätzvorlagen haben die Kollegen ebenfalls angefertigt. Das aber nur am Rande.
    Als Bastler wird es immer einen Weg geben. Ich selbst bin dabei einen entsprechenden Weichenantrieb mit universeller Umschaltung zwischen 2L und 3L zu entwickeln, so dass auch der Elektrolaie damit einfach seine ganzen Module mit einem Schalter von 3L auf 2L umschalten kann.

    Noch ist FREMO-Puko eine Randerscheinung, aber erfreut sich langsam aber stetig einer zunehmenden Mitgliederzahl. Da draußen gibt es mehr "Göppinger" als man denkt und die sind jetzt vom "Modulbahnen" nicht mehr ausgeschlossen. Auch hier gibt es Wagenkarten, Fahrpläne usw. und nicht zu vergessen, auch Leute die sehr genau auf das Vorbild schauen.

    So, oder so, wird es über kurz oder lang einen Markt für Pukos und Zubehör geben. Nicht zuletzt, weil kein Ernst zu nehmender Modellbahner mehr auf Märklin K-Gleis und Code 100 fahren will.


    Wer sich ein solches (Umschaltbares) 2L/3L Modul(e) im 2L Betrieb ansehen will, der komme gerne auf das 2. Regelspurtreffen im Harz vom 26. bis 28.4. Die "Mine Schwarzenberg" zeigt eindrucksvoll, dass auch 3L Gleis kaum vom 2L Gleis zu unterscheiden ist. (Ich selbst habe zwei Tage gebraucht um die Pukos überhaupt zu entdecken.) XXL-Modellbau vom Feinsten.


    In diesem Sinne viele Grüße

    Thomas


    PS: Ich muss da gerade an Heinz aus Paderborn denken, der partout keine Dektop PC's bauen wollte. :saint:

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Hallo Thomas,


    mir erschließt sich nicht was das Radsatzinnenmaß 14,3 mit dem Rattern über die Kleineisen zu tun hat.

    Dadurch werden die hohen 3L-Spurkränze auch nicht niedriger..


    Weichenpukos für Weinert-Weichen:


    die sind inzwischen auch im Shop verfügbar und passend für alle EWs:

    Pukoweichenset Weinert-Weichen 7490x - 7466x - 7450x 74


    Und ja, das kann ich bestätigen: Immer mehr Märklinisten wollen auf vorbildlichen Gleisen fahren!

    Auch Josef Brandl plant und baut 3L-Anlagen inzwischen mit unseren Pukos:





  • Moin Leute


    Jeder so…

    und geht man Vorurteilslos daran muss man sagen: die Bilder in Beitrag 9 sprechen für sich.

    Wer also Jahrzehnte lang die Modelle vom Marktführer gesammelt hat… kann wie jeder andere Modellbahner etwas aus den Sachen machen oder er nimmt sie „out off the Box“ . Und da unterscheiden sich die Gemüter und Ansichten zwar erheblich -- sind im Kern aber gleich.


    Eine Tillig Weiche ist immer zu überarbeiten, rausholen; drauf werfen; fährt; ist zwar möglich aber derjenige der ein bisschen weniger Frust haben möchte steckt ein wenig Mühe hinein und sorgt z.B. mit ein paar Tropfen Kleber dafür das es keine Spurerweiterungen gibt. Hundertfach in allen Foren schon angesprochen ist so… und eben kein „schlechtmachen“ eines Ostprodukt.


    Und wer bei einer Weinert Weiche (trotz Warnung) bei den flexiblen Weichen ein Schienenstück (meistens vom Herzstück) verliert ist auch nicht glücklich.


    In diesem Sinne: einen Spurwechsel würde ich nicht machen wollen; aber auch keinen Mix aus allen! Schuster bleib bei deinen Leisten. Eier legende Woll Milch Säue gibt es im Modellbahn Bereich (noch) nicht
    :matrose:

    meint Friedrich :hutab:

  • Moin zusammen.


    mir erschließt sich nicht was das Radsatzinnenmaß 14,3 mit dem Rattern über die Kleineisen zu tun hat.

    Dadurch werden die hohen 3L-Spurkränze auch nicht niedriger..

    Ich habe von Tillig die EW3, EW6 und ein Flexgleis genommen. Alles schachtelfrisch. Dann aus meinem Märklinsortiment, oder besser Museum, die Wagen und Loks aus allen Herstellungsjahren zwischen 1962 und 2010 oder einfach alle Pizzaschneider, die ich in die Finger bekommen habe, da drauf gesetzt. Am krassesten ist der Motorwagen des ET95 mit 15mm Innenmaß. Es rattert und klemmt usw. usw. Auch auf dem Flexgleis. Das Ganze ähnlich mit den Güterwagen aller alten Jahrgänge. Dann bin ich hergegangen und habe die Innenmaße 1/10 weise verkleinert. Bei 14,3mm waren bei allen Wagen und dem VT95 die Probleme verschwunden. Bei 14,2mm z.B. fängt der VT95 an am Radlenker zu schleifen. Bei zweiachser Wagen mit noch längeren Radständen noch schlimmer. Ist logisch. Die EW5/6 sind da am unkritischsten. Die EW3 macht richtig mucken. Außer und ich wiederhole mich, bei 14,3mm. Probiere es gerne aus und belehre mich eines besseren. Ich kann hier nur die Ergebnisse meiner recht umfangreichen Versuche wiedergeben. (Verschiedene Radstände, Spurkranzhöhen etc. Am schlimmsten sind die Modelle aus den 50/60ern) Noch eine Anmerkung: Bei einer Donnerbüchse ist es mir nicht gelungen das Ganze hin zu bekommen. Die hatte extrem hohe Spurkränze und ich bin mir nicht sicher, ob das in Göppingen so vorgesehen war.


    Wer also Jahrzehnte lang die Modelle vom Marktführer gesammelt hat… kann wie jeder andere Modellbahner etwas aus den Sachen machen oder er nimmt sie „out off the Box“ . Und da unterscheiden sich die Gemüter und Ansichten zwar erheblich -- sind im Kern aber gleich.

    In diesem Sinne: einen Spurwechsel würde ich nicht machen wollen; aber auch keinen Mix aus allen! Schuster bleib bei deinen Leisten. Eier legende Woll Milch Säue gibt es im Modellbahn Bereich (noch) nicht

    Eben Friedrich, was also machen, wenn man den Keller voll Märklin hat und ansonsten mit seinen Modulen bei 2L mitspielen will. Die Wollmilchsau erfinden?????? Oder einfach machen und sich freuen wenn es keinem, oder erst sehr viel später, auffällt.


    Viele Grüße

    Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Hallo Thomas,


    14,3 für das Radsatzinnenmaß passt für die Radlenker/Flügelschienenproblematik das ist klar.


    Aber die Spurkränze bleiben. Messe doch bitte mal die Spurkränze.

    Tillig hat zwischen SOK und den Schraubenköpfen nach meiner Messung 1,3 mm


    NEM 310 sieht max 1.2 mm für die Spurkränze vor

    NEM 340 für 3Leiter max. 1,35 mm für die Spurkränze und dann ratterts.

    Das wurde von Kunden auch schon so bestätigt.

  • Hallo Walter,


    hier mal ein Auszug aus der NEM340 was die Radgeometrie betrifft.


    wie man sehen kann sind das Maximalmaß 1,35mm. Die messe ich noch nicht mal an den Uraltwagen von Märklin. Ich habe eben noch mal nachgemessen. Die Donnerbüchse, diejenige die rattert, hat tatsächlich 2,2mm. Alle anderen Räder liegen zwischen 1,10mm bis 1,30mm. Woher sind die 3,35mm? Selbst Spurweite 45mm sieht nur maximal 2,2mm vor.


    Dieses Normblatt und eine Schieblehre haben mich auch stutzig werden lassen, warum das bei Tillig Weichen, gleich welcher Coleur, nicht gehen soll. Ich weiß es nicht genau, es ist halt die Frage wer bei wem abgeschrieben hat. Märklin bei der Norm, oder doch wahrscheinlicher die Norm bei Märklin. Märklin gibts schon länger als die NEM340. Jedenfalls baut Märklin alles Rollmaterial genau nach der Norm. Ich habe es noch nicht nachgemessen, aber in meiner Erinnerung sind mir bis auf die Donnerbuchse keine Normverletzungen aufgefallen. Auch nicht beim VT95 mit seinen 15mm.


    Gruß Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Moin Leute

    Nur noch diese Anmerkungen dann bin ich hier raus!:

    Fahrzeuge gibt es auf jedem FREMO Treffen in oft relativ sehr hoher Qualität mehr als genug. Und mir persönlich ist und war es bei unserer Philosophie (FREMO) auch völlig wurscht ob das schöne Modell mir oder meinem FREMO Kollegen gehört. Hauptsache es macht Spaß damit zu Fahren. Fast alle Modelle gibt es in zwei und drei Leiter, also auch da ist es nicht erforderlich ein Märklin Modell zu nutzen.


    Module (hier sprechen wir von Strecken) sind eher weniger vorhanden. Es ist inzwischen möglich relativ gut getarnte Pukos für Gleise zu verlegen. OK! Nur weshalb baue ich dann Module dieser Art? Doch nur dann wenn ich außerhalb auch damit spielen möchte! Wenn sie wie bei mir nur im Lager stehen kann ich mir den PUKO Aufwand sparen.

    Im meinen Augen geht es bei einigen FREMO H0 Gruppen und ihrer Art zu spielen nur um das Prinzip des „anders sein“. Ausnahmen sind die 87er, da ziehe ich den Hut.

    Für dieses aus Prinzip anders sein wollen habe und hatte ich noch nie Verständnis.

    Und nun ; wie schon oben gesagt; bin ich hier (PUKOs) raus. Werdet mit eurer Spielweise glücklich.


    Lieber Gruß

    Friedrich

  • Woher sind die 3,35mm?

    War ein Tippfehler, habs geändert.


    Das Radsatzinnenmaß spiel ja nur bei den Weichen eine große Rolle.

    Folglich müssten nach deiner Theorie/Erfahrung auf dem Tillig-Elite Flexgleis alle 3L-Radsätze problemlos rollen.

    Und genau damit gibts teils Probleme.

    Wen Du oder andere damit zurechtkommen hab ich damit kein Problem.


    Nur kann ich nicht damit werben daß es funktioniert wenns hinterher Probleme gibt .....

  • Hallo Walter,


    Folglich müssten nach deiner Theorie/Erfahrung auf dem Tillig-Elite Flexgleis alle 3L-Radsätze problemlos rollen.

    ...solange sie die NEM340 erfüllen, ein Radsatzinnenmaß von 14,3mm haben, würde ich das nach meinen Tests behaupten wollen. (Die 14,3mm sind zwingend einzuhalten, auch auf dem Flexgleis.)

    Deine Sorgen sind aber berechtigt. Nicht jeder kennt die NEM und Märklin-Räder und Radsatzinnenmaße variieren sehr stark. Das Toleranzfenster ist bei Tillig Weichen, besonders der EW3, verdammt klein. Als Profi würde ich mir auch überlegen mir sowas ans Bein zu binden. Außerdem ist das Problem mit dem Einschmelzen bei Tillig noch nicht gelöst und für Grobmotoriker eh ein Problem.


    Unter dem Gesichtspunkt das das ganze Thema, so interessant wie es für einige ist, eigentlich nicht hier her gehört, sollten wir das Thema hier enden lassen. Wenn wir da diskutieren und uns austauschen wollen, dann sollten wir das per PN oder Mail machen. Bis hier hin kann jeder interessierte Leser, auch durch Deine Bilder, einen Überblick über die Möglichkeiten erhalten. Ansonsten wäre Deine Anmeldung im FREMO-Puko Forum sicher hilfreich.


    Viele Grüße

    Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Hallo Thomas,

    ich durfte als Gast von Michael R. 2022 beim Fremotreffen in Sontheim dabei sein. Ich hatte damals ein paar Zeilen geschrieben und einige Bilder geschickt. Dabei konnte ich das Modul "Mine Schwarzenberg" mit einem Ng bedienen und das Modul "Apfelkellerkurve" fotografieren. Ich sage dir ganz ehrlich: Ich habe damals nicht bemerkt, daß die Gleise dieser Module in 3-Leiter Technik ausgeführt waren. Erst viel später, im Stummiforum habe ich die Module wiedererkannt und bemerkt, daß sie auch mit Märklinsystem befahren werden können. Thomas, da bin ich bei dir und bei Walter: Es ist durchaus möglich, ohne ins Auge fallende Kompromisse, eine Modellbahnanlage zu bauen, die mit den Märklin Fahrzeugen befahren werden kann. Insofern finde ich es gut, daß du, um deine gesammelten Fahrzeuge nutzen zu können und Walter, um die etwas näher am Vorbild orientierten Märklinbahner zu bedienen, Gedanken und Versuche macht um die Modellbahnwelt(Anschauungen) wieder zu vereinen. Das ist unser gemeinsames Hobby und jeder von uns darf das daraus machen, was er sich vorstellt. Ich freue mich, daß ihr helft, die verschiedenen Systeme zu vereinen. Der Graben ist tief genug. Viele Grüße

    Johannes