G Wagen: Gms 54

  • Moin Leute
    Das was hier beschrieben wird nenne ich mal wie Erik M.: Wagen frokeln.
    Wenn die Arbeiten für mich beendet sind, ist kein maßstäblicher Güterwagen entstanden, sondern ein Wagen der betriebstaugliche Änderungen in Verbindung mit persönlichen Vorlieben erfahren hat. Basis all dieser Umbauten sind die unzähligen Vorschläge aus der Feder von S. Carstens aus seinen Büchern oder anderer Publikationen.

    Gms 54



    Nach meinem Wissen gibt es zwei nennenswerte Modelle zwischen denen zwar 40 Jahre „Altersunterschied“ besteht, dennoch der „Alte“ sehr gut mithalten kann.
    Zum einen ist dass das Modell von RÖWA / TRIX (für die jüngeren unter uns: Konstruiert von Herrn Ade der zuerst unter dem Namen RÖWA seine genialen Produkte vertrieb) und zum andern das Modell von BRAWA, erst wenige Jahre alt.
    Die Formen der Firma RÖWA wurden von ROCO übernommen, aus diesem Grunde gibt es nach wie vor auch dort noch den Gms 54.


    Mir standen mehrere TRIX Wagen und ein neu erworbener BRAWA Wagen zur Verfügung.
    Der angeblich größte Fehler der „Alten Wagen“ ist nach heutigem Gesichtspunkt, die zu weit außen liegenden Lang-Träger im Fahrgestell. Mich stört das nicht, zumal es bei Weinert nach wie vor passende RP 25 Radsätze für den TRIX-Wagen gibt. Wer den Messschieber zur Hand nimmt stellt fest, das zwischen den Modellen ein Unterschied von lediglich 0,4 mm liegt (BRAWA 25,2 mm TRIX/RÖWA 25,6 mm). Also ist entweder das neue Modell fast so schlecht wie das alte Modell, oder man ist wieder den Theoretikern aufgesessen.
    Immer beachten: ich gehöre nicht zu der 87er Truppe. Vor denen ziehe ich den Hut. Dort gehört dann auch ein maßstäbliches Fahrgestell hin.
    Den Rest der Wagen habe ich ebenfalls nicht vermessen, verlasse mich da auf Carstens.
    Nun der Umbau im Schnelldurchgang:
    Zuerst TRIX (Roco)
    Zerlegen des Fahrzeuges in seine Einzelteile, Vorsicht einige Modelle sind recht gut verklebt.
    Schließen der Kupplungsaufnahme, sofern sie sich noch in der Pufferbohle befindet.
    Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: Material einfüllen und verspachteln oder Vorsetzen einer Pufferbohle (z. B. von Weinert)
    Anbringen von Lokomotiv-Puffern (450 mm Vorbildmaß) bei mir Federpuffer
    Der Kupplungskopf der GFN Bügelkupplung wurde direkt mit Hilfe einer Messingschraube passend zum gewählten Pufferabstand befestigt
    Rangierertritte von Weinert (inzwischen gibt es auch Ätzteile von verschiedenen Anbietern)
    Wagenkasten: Anbringen der Griffstangen aus Messingdraht ; Spritzlackierung mit Weinert Farbe; danach Neubeschriftung ( Gassner Beschriftung).

    Dann BRAWA
    Die Lade und Lüftungsluken des BRAWA Modell sind recht grob. Deshalb habe ich sie mit dem Ätzteil aus dem Hause h0fine erneuert. Da mitgeliefert habe ich die Rangierertritte und die Griffstangen ebenfalls ausgetauscht. Die Griffstangen nicht aus dem h0fine Set, ich mag keine geätzten Griffstangen. Eine Griffstange muss für mich rund sein.
    Das Kurzkupplungs- Gedöns habe ich ausgebaut und eine OBK eingebaut.
    Rangierertritte und Griffstangen sind nun robuster, darum ging es mir beim Tausch.
    Einbau der Federpuffer von Weinert. Erneuerung des Auftrittes zur Tür.
    Meine Erfahrung, ohne Vorwurf an die Schattenbahnhofsmannschaften, die mitgelieferten Kleinteile aus dem Hause BRAWA haben bei den Wagen
    die ich habe (G 10; Om 21; Omm 52) nicht lange durchgehalten. Wenn ich sie doch ersetzen muss kann ich es auch gleich machen.


    Mein Fazit Wer also noch Wagen des Gms 54 in der Ur-Fassung hat kann die getrost nehmen.
    Der Arbeitsaufwand und die Kosten um zu einem Modell auf den Stand der Carstens Bücher zu kommen sind annähernd gleich.
    Dagegen spricht der wesendlich höhere Beschaffungspreis eines BRAWA Modells. Angeblich sollen die letzten "alten" Wagen aus der Ur Form (nun ROCO) nicht mehr so gut sein. Das kann ich nicht beurteilen weil ich keine habe. Optisch liegt das Fahrgestell von BRAWA vorn, der Rest ist nach meiner Auffassung absolut gleich.
    Doch seht selber.


    Der BAWA Wagen. Noch ungealtert und noch nicht endgültig zugerüstet. Es fehlt u.a. der Tritt unter der Tür.
    Die neuen Lüfterklappen aus dem Hause h0fine sind aber schon montiert





    Der TRIX Wagen mit meiner lfd. Nr.: 5. Auch 100 FEMO Treffen auf dem Buckel. Bei dem sind die Trittstufen zur Bremserbühne abgängig.



    Der TRIX Wagen mit meiner lfd. Nr.: 246 ist in den letzten Tagen entstanden. Trittstufe unter der Tür ist nun ein Messingblech mit einer Halterung aus einer Heft- Klammer. Leider ist die Trägerfolie der Beschriftung recht auffällig. Der Wagen muss noch seine Betriebsspuren erhalten.






    Älteres Gehäuse muss noch mit dem Fahrgestell verheiratet werden.



    Dieses Fahrgestell des TRIX Wagen hat 45 Jahre auf dem Buckel. Sage einer das nur noch der heutige Formenbau in Frage kommt.





    Hier nun die beiden Kontrahenten neben einander. Erst beim Betrachten des Fotos habe ich den Unterschied in der Höhe festgestellt.
    Demnach ist der BRAWA Wagen „zierlicher“. Da seinerzeit von S. Carstens in Band 1 nichts an dem Gehäuse des TRIX/RÖWA / ROCO bemängelt wurde soll jeder für sich selber entscheiden ob er noch mal den Messschieber zur Hand nimmt.
    In diesem Sinne
    Jeder so wie er möchte; holt jo fuchtig
    Friedrich

  • Hallo


    Auch ich habe sowohl den einen Wagen von Brawa, als auch von Roco. Der wesentliche Unterschied sind die am Roco/Röwa Wagen von schräg vorn doch schon unangenehm breiten Achshalter. Ansonsten beides schöne Wagen, auch wenn der Roco eine etwas höheres Dach zu haben scheint.


    Der Brawa Wagen hat sogar schon eine Fremogeschichte auf Lager: Bei der Jahrestagung in Rendsburg 2014 kam ein etwas bedröppelter Schattenbahnhofsbediener zu mir und beichtete mir den Absturz eines teuren Wagens. Nachdem der erste Schock (Oh Gott, ein Weinert-Wagen?) überwunden war übergab er mir einen haufen Teile, der sich als Brawa Gms 54 entpuppte. Nach 10 Minuten Ministeck stand der Wagen wieder völlig in Takt da. Inkl. aller Rangierertritte, Schieber und Zurrösen. Tatsächlich ein sehr zäher Kunststoff!


    Zu den deutlich sichtbaren Trägerfolien: vor dem Aufbringen lackiere ich die Stellen klar glänzend. Die Flächen sind dann glatt und nach dem Andrücken der Schiebebilder sind keine Lufteinschlüsse, die für die hellen Stellen sorgen, sichtbar. Nach dem Mattieren sieht man vom Glanzlack auch nichts mehr.


    Was machst Du eigentlich bei deinem Wagen Nr. 300 Friedrich? Der Bastelvorrat gibt den bestimmt schon her, oder?


    Patrick

  • Der wesentliche Unterschied sind die am Roco/Röwa Wagen von schräg vorn doch schon unangenehm breiten Achshalter.


    Dagegen kann man aber was tun. Es ist auch, dank der Konstruktion des Fahrwerks aus zwei Teilen (Rahmen und Wagenboden), gar nicht soo aufwendig: auseinanderklipsen, Rahmen längs zerschneiden, ankleben. Dann passen Brawa-(kompatible) Radsätze rein, und die Position der Achshalter ist zwar immer noch nicht auf Brawa-Niveau, aber ich sag mal guter Durchschnitt. Genauer hab ich das im Froklerblog aufgeschrieben. Meine Wagen sind, wen würde es wundern, natürlich noch nicht fertig.


    Bei der Jahrestagung in Rendsburg 2014 kam ein etwas bedröppelter Schattenbahnhofsbediener zu mir und beichtete mir den Absturz eines teuren Wagens.


    Das war für Dich ein Schock? Dann kannst Du Dir ja vorstellen, wie es mir (besagtem Schattenbahnhofsbediener, für die Mitlesenden) ging ... ;( BTW habe auch ich mal einen Röwa-Gms 54 durch Absturz verloren, da kam in Bad Oeynhausen ein bedröppelter Lichtbahnhofs-Fdl zu mir und übergab mir die Trümmer. Der Aufbau war in 1000 Scherben zersplittert, aber das Fahrgestell lebt weiter unter meinem Omm 35 (allerdings unverschmälert, mal sehen ob ich das noch heil auseinanderkriege).


    Liebe Grüße, Ermel.



  • Vor Jahren hatte ich mir einmal die Mühe gemacht die Röwa Wagen zu zersägen. Ich habe jedoch andere Betriebsanforderungen.
    Links ein Gms54, rechts ein Gmmmhs 56. Beide Fahrwerke sind jetzt maßstäblich breit.
    Der Gms54 hat ein wippendes Blindachslager aus 0,2mm Messingblech erhalten, in welchem der Radsatz jetzt gelagert ist. Vergleichsweise recht aufwendig zu machen.
    Beim Gmmehs56 habe ich das noch primitiver gemacht. Hier habe ich die Achslager zu vertikalen Längsschlitzen aufgefräst.
    Bei beiden Wagen wurde das gleiche Ziehl erreicht, nämlich Ärger vom Hals zu schaffen. Beide funktionieren gleich gut.

  • Interessant die Entwicklungsgeschichte innerhalb der industriellen Modellbahnproduktion.
    So würde mich es dennoch interessieren, lieber Friedrich, welcher der beiden vorgestellten Gms 54 die richtige Höhe hat.


    Das Thema der Fahrwerksbreite hatte mich auch umgetrieben und man kommt leider immer wieder zu dem Resultat, dass die Hersteller
    sich schwer tun, dem Vorbild zu entsprechen.
    Ich zeige hier mal einen moderneren Roco G-wagen (46825) der im ersten Moment den Eindruck der Maßstäblichkeit erweckt.



    Mit dem Carstens kommt man hier nicht viel weiter, das Musterblatt B11a bemaßt den Abstand innen zwischen den Längsträger auf 1866mm, entspricht in H0 in etwa 21,4mm. Die Breite des Langträgers beträgt 1,6mm, die Wagebreite 31,6mm. Es geht also.
    Zum Vergleich hier ein Eigenbau ohne die Zugstange.



    Dass das Roco - Fahrwerk insgesamt etwas gröber ausfällt, sämtliche rechtwinkligen Kanten abgerundet sind, ist der Spritztechnik geschuldet.
    Ich sehe, trotz dieser Einschränkung, diese Entwicklung durchaus positiv und halte es für ein schwaches Argument wie: "untendrunter interessiert mich nicht."
    Anscheinend haben die Hersteller auch an diejenigen gedacht die ein Fahrzeug auch mal in die Hand nehmen und sich den ganzheitlichen Genuss gönnen.


    Nachdem ich so einige Wagen, wie es Lutz zeigte, auf Maß gebracht habe, ging ich doch zum kompletten Neubau des Fahrwerks über.
    Die Achshalter wurden dem Spenderfahrzeug entnommen und auf eine geringeren Breite, gefräst, geschnitten, geschliffen und gefeilt.
    Der Wagenboden ist eine PS-Platte und die Profile ebenso. Bei dem Linz wurde die Bremsanlage des Zubehörhandels verwendet, die Puffer
    verschieben sich gegenseitig. Diese hier sichtbare Mimik wurde bei dem Eigenbau G-wagen so konstruiert, dass man sie auch von unten nicht erkennen kann.



    Ich möchte an dieser Stelle erneut darauf hinweisen, dass diese kurzen Wagen keine KKK benötigen.
    Anders bei dem Gt19-Verschnitt.



    Wiederum ein kompletter Eigenbau mit Blechfahrwerk und PS Wagenkasten.
    Etwas wird bei dem Zerschneiden der Industriefahrwerke und der anschließenden Zusammensetzung, neben vielen anderen Unzulänglichkeiten, immer bleiben, die falsche Wiedergabe der Querträger. Diese liegen nicht auf dem Wagenboden an und haben auch keine direkte Verbindung mit ihm, wozu auch?
    Diese Träger verbinden die Längsträger vor allem im Bereich der Achshalterbleche. Was bei Roco zu Gunsten der KKK geopfert wurde, sind bei dem Vorbild so wichtigen Diagonalverstrebungen für die äußeren Querträger.
    Weiterhin viel Spaß beim Hobby wünscht Wolfgang

  • Ja, da gehe ich mit Wolfgang B wohl etwas konträr. Wolfgangs Wagen sind bis in die allerletzten Einzelheiten und mit einer bewundernswerten Fülle an Details nachgebildet. Solche filigranen Fahrzeuge nimmt man gerne in die Hand, betrachtet sie von allen Blickwinkeln und ergötzt sich an ihren Details.


    Was ist aber wenn man sich zweckgebunden eine Selbstbeschränkung der Betrachtungswinkel auferlegt?
    Ich habe festgestellt, man sieht seine Fahrzeuge auf der Anlage im Betrieb meistens schräg von oben und die Unterbodendetails sind aus diesem Blickwinkel nicht sichtbar. Also mache ich hier den amerkanischen Ansatz: "Warum etwas nachbilden was man nicht sieht?"



    Das sind 3 billige Recyclingprojekte aus vorhandenen Resten. Ich bin sogar so weit gegangen unten auf Farbe zu verzichten. Die Wagen stehen als Betriebsmodelle auf der Anlage und ich bilde nur das nach was man aus der Perspektive eines aufrecht stehenden Preiserleins sehen kann. Diese Wagen haben als einzigen Daseinszweck die Existenz auf der Anlage.






    Der R61 von der Seite. Das Sprengwerk entstand aus 0,5mm PS Plattenmaterial welchs in Streifen geschnitten wurde. Seitdem die Pizzaschneider gekappt wurden pfeift der Wind zwischen Rädern und Bremsbacken. Vorher ist das nicht aufgefallen, da haben es die Spurkränze kaschiert.





    Und schräg von oben. Als Extranickeligkeit hat dieser Wagen aus "Friedensproduktion" den Wagenboden auf der richtigen Höhe. Das sieht man nämlich.





    Der bremsenlose Tschechoslowake hat durch die niedrigen Spurkränze gewonnen. Die fehlende Farbe am Unterboden ist nicht sichtbar.

  • Gegen Wolfgangs handgeklöppelte Supermodelle und auch gegen Lutz' maßstäblich schmal geschnippelte Röwa-Fahrwerke stinkt mein einfaches Gms-54-Schmalerschneiden natürlich ab, das ist klar. Aber auch hier wieder: verschiedene Anforderungen. Ich hatte einen Weg gesucht, aus den zahlreich vorhandenen und billig verfügbaren Roco/Röwa-Wagen mit möglichst wenig Aufwand akzeptabel aussehende Modelle zu bauen. Pendelachsen braucht man bei dem Achsstand normalerweise bei Fremo-H0RE nicht, sonst müßte man eh alle Wagen umbauen, und wer hat dazu schon die Zeit. Beim Schmalerschneiden ist der größte Aufwand das Neubauen der Pufferbohlen.


    Meine Gms 54 werden nach Fertigstellung in etwa vergleichbar sein mit Roco-Gmhs 35 (Bremen) oder Märklin-G 10 (Kassel/München) ohne Handbremse. Sicherlich nicht erste Wahl fürs stimmungsreiche Makrofoto am einsamen Güterschuppen von Kleinkleckersdorf an der Nebenbahn (dafür gibt es dann ja Brawa-Wagen), aber genau das, was man in Schlangen von 20 Wagen in eine Stückguthalle schieben will :love:


    Und da freu ich mich dann auch, wenn Friedrichs Wagen dabei sind -- selbst wenn die dann noch breite Fahrwerke haben. Dafür sind es wenigstens keine schachtelglänzenden Wagen wie bei leider so vielen unserer Mitfremohikaner! :thumbup: Und um einen running gag aus einem anderen Forum zu zitieren: "Auf 2 Meter Entfernug sieht das eh keiner mehr." :pfeifen:


    Liebe Grüße, Ermel.

  • Moin Wolfgang und Mitleser

    teressant die Entwicklungsgeschichte innerhalb der industriellen Modellbahnproduktion.
    So würde mich es dennoch interessieren, lieber Friedrich, welcher der beiden vorgestellten Gms 54 die richtige Höhe hat.


    Wie ich schon vermutet habe:
    Beide Gms 54 sind falsch, einer zu hoch und einer zu tief.
    Obwohl nach UIC Richtlinien gebaut hat der Gms 54 gegenüber seinen Brüdern Gms 45,
    Gm 55 und Gmmhs 56 ein etwas flacheres Dach.
    Wenn man nur den Wagenkasten Gms 54 vermisst so sind es
    von Unterkante Obergurt bis Oberkante Dach (Mitte)
    Zeichnung = 8,8mm Maßstab 1:87
    Röwa Trix Roco = 9,3 mm bis 9,7 mm je nach Verklebung bei mir
    BRAWA = 8,3 mm
    Wobei das Dach des Älteren Wagen 0,6 mm stark ist
    das Dach von BRAWA im Bereich 0,3 mm liegt.
    Tatsache ist: Zwischen Beiden Wagen liegt 1 mm


    Gesamt Höhe über Schienenoberkante
    Maßstab 1:87 45,3 mm
    Röwa Trix Roco 46,2 mm (je nach Verklebung) auch höher
    BRAWA 44,7 mm


    Diese Messungen wurden mit einem Messschieber durchgeführt. Möchte deshalb auch nicht über die „Genauigkeit“ diskutieren.
    Wie schon zu Anfang geschrieben: Mir kommt es auf den Spaß an, auf das Aussehen und nicht auf den Millimeter.


    Wolfgangs Wagen sind bis in die allerletzten Einzelheiten und mit einer bewundernswerten Fülle an Details nachgebildet. Solche filigranen Fahrzeuge nimmt man gerne in die Hand, betrachtet sie von allen Blickwinkeln und ergötzt sich an ihren Details.


    Das sehe ich genau so und finde auch bewundernswert! Aber es ist ein anderer Schwerpunkt in unserem Hobby.
    Gruß Friedrich

  • Danke Friedrich für die Messungen.
    Man könnte den Brawa-Wagen noch als voll beladen durchgehen lassen.


    Ich bin ebenso der Ansicht dass für den Spielbetrieb eine einfache Ausführung des entsprechenden Modells vollkommen genügt.
    Hier mal ein verfeinerter Klein-Wagen.



    Es waren noch andere Zeiten als man von der Mehrwertsteuer befreite Klein-Fahrzeuge in Wien oder Innsbruck im Laden erstehen konnte.
    Ich fand es sehr modellbahnerfreundlich dass man für kleines Geld sich eine große Zuggarnitur zusammenstellen konnte.
    Ich sehe allerdings auch die Schwierigkeiten der Modellbahnhersteller wie sie den vielfältigen Kundenansprüchen gerecht werden sollen.
    Das darf nicht zu Maßungenauigkeiten wie Länge Breite Höhe oder zu schlechten Materialien wie Bananenwagen führen.


    Ein brauchbarer Weg bietet der Bausatz von Piko mit dem Gbs 260. Daraus lassen sich recht viele Abwandlungen basteln.
    Z.B. diesen Wagen für den Holzschnitzeltransport.



    Insgesamt habe ich aus dem Urmodell 10 Variationen schnitzen können.


    Zurück zum Brawa-Wagen bei dem in den entsprechenden Foren die zu plumpen Lüftungsschieber bemängelt wurden.
    Eine bessere Lösung wären separate, feine Blechschieber, welche man individuell festlegen könnte. Leider muss man sich diese extra zukaufen.
    Auch bei den Tritten unter der Tür, ob Tritt oder Bohle, Gleit- oder Rollenlager, Acht oder zwölf Blattfedern, Bremserbühne, Dachbedeckung, dem Umbau
    sind kaum noch Grenzen gesetzt, allein zwischen den Wagengattungen Gls205 und Gls 208.
    Um die gesamte Palette der Möglichkeit abzudecken, wäre ein aufwändiges Fahrwerk ein kaum zu bewältigender Arbeitsumfang.(Extra Funkenschutz beim Gls-w 208)
    Wenn man die "richtige" Beschriftung noch berücksichtigen müsste, wäre schnell zu erkennen, dass unser Hobby bereits durch die Vielfalt der Variationen bereits so auf die Spitze zu treiben wäre, dass der eigentliche Spaß am Basteln und Spielen verloren ginge. An die Stelle träten dann bürokratische Ordnung des gesammelten Materials.
    Gruß Wolfgang

  • Ein paar Anmerkungen zu "Massenmodellen", wie ich sie einmal nennen mag. Darunter verstehe ich Großserienmodelle in einfacher Ausführung. Nach heutiger Definitionen solte sie in der Machart der alten Roco Einfachserie sein. Ermel hat über die Roco Einfachserie einen sehr ausführlichen Artikel geschrieben. So in der Art und Weise sollte heutige Massenmodelle ausfallen. Jedoch alle maßstäblich! Hat man damals mit Einheits-Untergestellen gearbeitet und die Wagenkästen dafür entsprechend verzerrt, so sollte man Heute individuelle UG machen um auch den fortgeschrittenen Modellbahner damit zu erreichen. Schiebetüren, Lüfterklappen und dergleichen werden mit angespritzt, jedoch keine Griffe. Diese Details lässt man einfach weg und sieht dafür an den entsprechenden Stellen Ankörnungspunkte vor. Wer darauf Wert legt kann hier Bohrungen setzen und aus Draht gebogene Griffe so rel. einfach nachrüsten.
    Ein Beispiel:

    Der untere Wagenkasten ist aus einer neuen Form entstanden und sitzt auf dem UG des ehemaligen Röwa Gmmehs56. Hier am Wagenksten sind Schiebetüren und Lüfterschieber mit angespritzt. Die Lackierung und Bedruckung hat sie plastisch heraus gearbeitet. War der frühere Röwa Wagenkasten aus über 20 Einzelteilen teils kniffelig zu montieren, so sind es hier nur noch 2 Spritzgußteile.
    Hätte man bei Roco noch das UG neu gemacht, etwa in der Art des Omm55 aus gleichem Hause, hätte das ein preiswerter Massenwagen werden können. Hier hat man im Hause Roco jedoch nur den Preis für den Einfachwagenkasten auf dem altem Trix-Express-Gedächtnis-UG nach oben angepasst :blush2:



    Leider kommt jetzt aber noch ein anderer Effekt:
    http://images.delcampe.com/img…0/178/815/626_001.jpg?v=6
    Das bekannte Roco Model aus der alten Einfachserie, nicht maßstäbliches Phantasieprodukt. Kostenpunkt 9,50 Teuro
    http://decobac.fr/trains-ouest…wagon-tombereau-56281.jpg
    Das neu konstruierte maßstäbliche Modell. Kostenpunkt 12,- Teuro
    Siehe auch: http://www.modellbahnfrokler.de/kritik/tombereaux.html
    Wer nicht unterscheiden kann und auch keine Details wahrnehmen kann und Geiz-ist-geil indoktiniert ist, geizlet sich die 2,50 und geift zum Uraltwagon. Sprich der größte Teil der Modellbahner ist gar nicht in der Lage die Unterschiede, ausser dem Preis, wahrzunehmen. Kauft dann weiterhin die alten Kisten und redet sie sich dann fleissig selber schön (denn er müsste sich ja sonst seinen Fehlkauf eingestehen). Damit sind der deutschen Mobaindustrie jegliche Hemmungen genommen Uns zu verkackeiern.



    Quasi als Anhang zum Träumen:
    [irony][OT]
    http://relais-des-granges.com/…1F9/0A48/354B/46C9/T2.png
    http://www.lepetittrainbleu-pa…detailed/14/REE-WB293.JPG
    http://www.aandhmodels.co.uk/e…wagon-ocem-19-38401-p.jpg
    http://ho-2-et-3rails.forumgratuit.org/t338-tombereaux-ocem
    Man beachte das vorbildlich patinierte Gleis; es stammt nicht aus Göppingen :D
    [/irony]Soll heißen, wir werden wohl auch weiterhin davon träumen oder unsere Träume Uns selber mit harter Frokelarbeit realisieren.