Moin Leute
Das was hier beschrieben wird nenne ich mal wie Erik M.: Wagen frokeln.
Wenn die Arbeiten für mich beendet sind, ist kein maßstäblicher Güterwagen entstanden, sondern ein Wagen der betriebstaugliche Änderungen in Verbindung mit persönlichen Vorlieben erfahren hat. Basis all dieser Umbauten sind die unzähligen Vorschläge aus der Feder von S. Carstens aus seinen Büchern oder anderer Publikationen.
Gms 54
Nach meinem Wissen gibt es zwei nennenswerte Modelle zwischen denen zwar 40 Jahre „Altersunterschied“ besteht, dennoch der „Alte“ sehr gut mithalten kann.
Zum einen ist dass das Modell von RÖWA / TRIX (für die jüngeren unter uns: Konstruiert von Herrn Ade der zuerst unter dem Namen RÖWA seine genialen Produkte vertrieb) und zum andern das Modell von BRAWA, erst wenige Jahre alt.
Die Formen der Firma RÖWA wurden von ROCO übernommen, aus diesem Grunde gibt es nach wie vor auch dort noch den Gms 54.
Mir standen mehrere TRIX Wagen und ein neu erworbener BRAWA Wagen zur Verfügung.
Der angeblich größte Fehler der „Alten Wagen“ ist nach heutigem Gesichtspunkt, die zu weit außen liegenden Lang-Träger im Fahrgestell. Mich stört das nicht, zumal es bei Weinert nach wie vor passende RP 25 Radsätze für den TRIX-Wagen gibt. Wer den Messschieber zur Hand nimmt stellt fest, das zwischen den Modellen ein Unterschied von lediglich 0,4 mm liegt (BRAWA 25,2 mm TRIX/RÖWA 25,6 mm). Also ist entweder das neue Modell fast so schlecht wie das alte Modell, oder man ist wieder den Theoretikern aufgesessen.
Immer beachten: ich gehöre nicht zu der 87er Truppe. Vor denen ziehe ich den Hut. Dort gehört dann auch ein maßstäbliches Fahrgestell hin.
Den Rest der Wagen habe ich ebenfalls nicht vermessen, verlasse mich da auf Carstens.
Nun der Umbau im Schnelldurchgang:
Zuerst TRIX (Roco)
Zerlegen des Fahrzeuges in seine Einzelteile, Vorsicht einige Modelle sind recht gut verklebt.
Schließen der Kupplungsaufnahme, sofern sie sich noch in der Pufferbohle befindet.
Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: Material einfüllen und verspachteln oder Vorsetzen einer Pufferbohle (z. B. von Weinert)
Anbringen von Lokomotiv-Puffern (450 mm Vorbildmaß) bei mir Federpuffer
Der Kupplungskopf der GFN Bügelkupplung wurde direkt mit Hilfe einer Messingschraube passend zum gewählten Pufferabstand befestigt
Rangierertritte von Weinert (inzwischen gibt es auch Ätzteile von verschiedenen Anbietern)
Wagenkasten: Anbringen der Griffstangen aus Messingdraht ; Spritzlackierung mit Weinert Farbe; danach Neubeschriftung ( Gassner Beschriftung).
Dann BRAWA
Die Lade und Lüftungsluken des BRAWA Modell sind recht grob. Deshalb habe ich sie mit dem Ätzteil aus dem Hause h0fine erneuert. Da mitgeliefert habe ich die Rangierertritte und die Griffstangen ebenfalls ausgetauscht. Die Griffstangen nicht aus dem h0fine Set, ich mag keine geätzten Griffstangen. Eine Griffstange muss für mich rund sein.
Das Kurzkupplungs- Gedöns habe ich ausgebaut und eine OBK eingebaut.
Rangierertritte und Griffstangen sind nun robuster, darum ging es mir beim Tausch.
Einbau der Federpuffer von Weinert. Erneuerung des Auftrittes zur Tür.
Meine Erfahrung, ohne Vorwurf an die Schattenbahnhofsmannschaften, die mitgelieferten Kleinteile aus dem Hause BRAWA haben bei den Wagen
die ich habe (G 10; Om 21; Omm 52) nicht lange durchgehalten. Wenn ich sie doch ersetzen muss kann ich es auch gleich machen.
Mein Fazit Wer also noch Wagen des Gms 54 in der Ur-Fassung hat kann die getrost nehmen.
Der Arbeitsaufwand und die Kosten um zu einem Modell auf den Stand der Carstens Bücher zu kommen sind annähernd gleich.
Dagegen spricht der wesendlich höhere Beschaffungspreis eines BRAWA Modells. Angeblich sollen die letzten "alten" Wagen aus der Ur Form (nun ROCO) nicht mehr so gut sein. Das kann ich nicht beurteilen weil ich keine habe. Optisch liegt das Fahrgestell von BRAWA vorn, der Rest ist nach meiner Auffassung absolut gleich.
Doch seht selber.
Der BAWA Wagen. Noch ungealtert und noch nicht endgültig zugerüstet. Es fehlt u.a. der Tritt unter der Tür.
Die neuen Lüfterklappen aus dem Hause h0fine sind aber schon montiert
Der TRIX Wagen mit meiner lfd. Nr.: 5. Auch 100 FEMO Treffen auf dem Buckel. Bei dem sind die Trittstufen zur Bremserbühne abgängig.
Der TRIX Wagen mit meiner lfd. Nr.: 246 ist in den letzten Tagen entstanden. Trittstufe unter der Tür ist nun ein Messingblech mit einer Halterung aus einer Heft- Klammer. Leider ist die Trägerfolie der Beschriftung recht auffällig. Der Wagen muss noch seine Betriebsspuren erhalten.
Älteres Gehäuse muss noch mit dem Fahrgestell verheiratet werden.
Dieses Fahrgestell des TRIX Wagen hat 45 Jahre auf dem Buckel. Sage einer das nur noch der heutige Formenbau in Frage kommt.
Hier nun die beiden Kontrahenten neben einander. Erst beim Betrachten des Fotos habe ich den Unterschied in der Höhe festgestellt.
Demnach ist der BRAWA Wagen „zierlicher“. Da seinerzeit von S. Carstens in Band 1 nichts an dem Gehäuse des TRIX/RÖWA / ROCO bemängelt wurde soll jeder für sich selber entscheiden ob er noch mal den Messschieber zur Hand nimmt.
In diesem Sinne
Jeder so wie er möchte; holt jo fuchtig
Friedrich