Ladegut Dampfpflugsatz

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für die „Daumen hoch“. Das macht mit Mut und treibt mich an. Ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich meine Basteleien so ausführlich vorstelle. Vielleicht trägt das auch ein Wenig zur Unterhaltung bei.

    Christian, so ein ähnliches Flammenlötgerät wie das Rothenberger Teil habe ich mal vor vielen Jahren bei einer Messe recht günstig gekauft. In der Theorie ist das Gerätchen ganz toll. Man kann durch Verdrehen des Vorderteils eine Flamme einstellen, die, ähnlich wie bein Autogen Schweißgerät, eine ganz scharfe Spitze hat. Da muß wohl irgendwie, eventuell durch den Venturi Effekt, Luft von außen mitgerissen werden. Das kann man einstellen. Tatsächlich ist das Ding aber Quell ständigen Ärgers. Wenn ich es einmal wirklich brauche, ist zu 90% das Gas leer. Beim Nachfüllen mit der Feuerzeuggas Kartusche geht mindestens die Hälfte im Raum verloren. Wenn dann genügend Gas drinnen ist, verändert sich laufend die Flamme. Je nachdem in welche Richtung man das Ding hält und natürlich immer anhängig von der Temperatur und vom Gasfüllstand. Kurz und gut: Ich vermeide es, es benutzen zu müssen. Den Pflug habe ich bisher mit meiner geregelten Lötstation aus China gelötet. Der Kolben hat zwar nur 48Watt, kommt aber mit den kleinen Teilen des Bausatzes gut zurecht. Das sieht ja auch auf den Fotos drei oder viermal so groß aus, wie es wirklich ist. Seit einiger Zeit überlege ich aber mir so eine Heißluft Lötstation zu kaufen. Einfache Geräte aus China gibt es schon für unter 40,-€. Das wäre ich bereit für einen Versuch auszugeben. Ich erhoffe mir davon einfach eine leichtere Handhabung und ein wiederholbares Ergebnis. Mit dem Gaslöter kannst du locker dünnes Messing oder ähnliches verbrennen. Die Heißluftstation ist von der Temperatur einstellbar und auf knapp 500°C begrenzt. Die Temperatur wird offenbar überwacht und geregelt.

    Ich schreibe das auch in der Hoffnung, wenn jemand von euch mit so einem Heißluftgerät schon positive oder negative Erfahrung gemacht hat, er es mir doch bitte mitteilt. Man muß nicht Alles selbst ausprobiert haben.


    Grüße

    Johannes

  • Hallo Leuts,

    die notwendigen Informationen gibts in der kleinen Kneipe.


    Viele Grüße

    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo Johannes,

    ich löte nun schon viele Jahre mit dem Gaslötgerät und bin recht zufrieden. Die Flamme nutze ich nur zum Anwärmen großer Teile oder zum Hartlöten kleiner Teile. Für die Kropfachsen hat die Wärme nicht gereicht.

    Für Weichlötungen verwende ich die katalytisch geheizte Patrone mit einer Lötspitze. Also eigentlich ein kabelloser Lötkolben.


    Ich muß aber zugeben, daß ich mit "normalen" Lötkolben auf meinem kleinen (60×80 cm) Arbeitsplatz nicht zurechtkomme. Immer ist die Schnur im Weg.


    Löten ist im wesentlichen Erfahrungssache und wenn Du mit Deiner Station zufrieden bist, dann arbeite weiter damit. Die knapp 50 W klingen jetzt für diese Arbeiten auch nicht zu schwachbrüstig. Viel mehr dürfte mein "Flammenwerfer" auch nicht haben.


    Von einigen Kollegen habe ich schon gutes von Heißluft- Lötkolben gehört. So daß es mich eigentliche auch reizt, einmal ein solches Gerät zu probieren.


    Für den weiteren Bau wünsche ich Dir viel Spaß. Ich drücke Dir alle Daumen!


    Viele Grüße

    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo Johannes,


    die Stellung der Pflugschare stellt ein gewisses Problem dar:


    So ungefähr müssten sie vom Winkel her stehen.






    Was die Flammenwerfer betrifft, so bin ich mit dem Kleineren davon voll zufrieden. Der reicht in den allermeisten Fällen auch völlig von seiner Heizleistung aus.

    Der Größere ist schon fast ein Overkill, damit kann man auch Kabelbrücken an LGB Schienenprofile anlöten ohne das Schwellenband gleich komplett aufzuschmelzen.



    Erinnerung:

    Das war Arbeit für den kleinen Flammenwerfer.

  • Hallo Lutz,

    ganz ehrlich: mir ist auch schon aufgefallen, daß die Pflugschare meines Pflugs ca. 60° zur Zugrichtung stehen, während, wie du ja auch zeigst, normalerweise die Schare ca. 45° wegstehen. Da gibt es jetzt mehrere Möglichkeiten. Aber zuerst muß ich sagen, daß die Schare in der Bauanleitung schon explizit als vorgebogen und verschliffen angegeben werden. Ich habe sie nur angelötet und das hoffentlich in der richtigen Position. Dazu meine Überlegung:

    Der größere Winkel von der Zugrichtung erfordert höhere Zugkräfte, hat aber weniger Querkräfte, also Abdrift zur Folge, als ein kleinerer Winkel. Kann es sein, daß die große Zugkraft der Lokomobile ( ca. 200 PS) einen großen Winkel der Schare ermöglicht und man dadurch die Abdrift, die ja hier nur durch eine Achse abgefangen werden muß, klein halten konnte. Im Gegensatz dazu hat dein Traktor ja nur ca. 30 PS, sage ich jetzt einfach mal. Also muß man die Zugkraft im Auge behalten. Anders als beim Kipppflug ist aber dein Pflug über die Ackerschiene und den Oberlenker fast formschlüssig mit dem Traktor verbunden. Der Traktor kann mit seinen zwei Achsen viel besser die Querkräfte in Zaum halten, als die eine Achse des Kipppflugs.

    Das ist die eine Möglichkeit. Die andere ist: die Schare des Bausatzes sind nicht richtig ausgerichtet. Ich weiß es wirklich nicht, ob das so stimmt, oder nicht und was jetzt richtig ist. Auf den mir zugänglichen Fotos und Videos kommt mir der Winkel den Schare schon recht groß vor. Aber so groß? Keine Ahnung. Aber ganz sicher werde ich nicht versuchen die Schare zu verbiegen. Ich fürchte, daß das mit Bruch enden würde. Du kennst mich soweit, daß du weißt: Ich kann auch mit Kompromissen leben.


    Liebe Grüße

    Johannes

  • Hallo Johannes,


    ich habe mal versucht mir ein Bild aus den Originalfotos und deinen Modellbildern zu machen. Bin da baer noch nicht ganz schlau draus geworden.

    Kannst Du mal ein Bild von oben (direkt senkrecht drauf) und die Bauanleitung mit dazu einstellen?

    Ja die Schare sind sehr steil aber das kann auch täuschen. Nicht das die an den anderen Holm gemusst hätten? Daher mal die Frage nach den Bildern.


    Bleib dran, muß ja nicht wie die echten auf Leistung deinen Modellacker umpflügen, sondern nur ein hübsches Bild auf dem Wagen abgeben. Und das wird er sicher tun!


    LG


    Michael R

  • Moin Leute Keine Schnellschüsse!
    Vorsicht mit der Stellung und Befestigung der Pflugschare... schaut euch erst mal das Vorbild an... genau den Pflug den ihr nachbilden möchtet. Und dann baut euer Model.
    Nicht umsonst hat der Weltmarktführer für Pflüge über 100 verschiedene Pflugschare im Angebot. Also mal eben 45 Grad ist leider zu einfach.
    Gruß Friedrich

  • Hallo Johannes,

    mach mal ein Bild, welches in etwa der Perspektive meines Bildes mit dem Pflug entspricht. Dann kann man sehen, ob es so in etwa stimmt... ich würde aber behaupten wollen, daß der Winkel der Schare so einigermaßen paßt.

    Ich habe noch einmal meines Vaters "Landmaschinenkunde" studiert- aber dort kann man den Winkel auch nicht besser erkennen. Und in Szreniawa war mir der Pflug weniger wichtig- als die beiden Lokomobilen.

    Selbst der D4K mit dem Meliorationspflug war mir kein Bild wert...


    Viele Grüße

    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo zusammen,

    letzte Woche hatte ich keine Zeit – oder war Abends einfach zu fertig- um euch zu antworten.

    Michael: Die Bauanleitung traue ich mich nicht hier zu veröffentlichen. Du kannst sie aber dort runterladen: https://www.wagenwerk.de/anlag…emna-kipppflug-dampfpflug

    Ein Bild , senkrecht auf meinen Pflug, füge ich dazu:

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    Soweit ich erkennen kann, habe ich die Schare an den richtigen Stellen angelötet. Noch wäre aber eine Korrektur möglich.


    Friedrich: Ich denke, du als sozusagen „Fachmann“ hast es genau auf den Punkt gebracht. Es wird wohl, je nach Verwendungszweck und abhängig von der Zugmaschine (Zugtier) und sicher auch abhängig vom Boden, verschiedene Pflugkonstruktionen und im Detail abweichende Maße geben. Ich hatte mir das schon gedacht und freue mich, daß du das bestätigt hast.


    Christian: Ich versuche mal ein Foto aus der Perspektive zu machen, die deinem Pflugfoto entspricht. Mein Pflug hat halt noch keine Räder dran. Ich will mal die Achse soweit unterlegen, daß die Position ungefähr stimmt.

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    Bei euch allen bedanke ich mich, daß ihr an meinem Pflugexperiment so konstruktiv teilnehmt. Heute kann ich leider nicht weitermachen. Der Feigenbaum ist voller Früchte, die darauf warten eingekocht zu werden. Bis jetzt habe ich:

    • Feigen in Rotwein
    • Feigenchutney
    • Feigensenf

    gemacht. Und der Baum hängt immer noch voll. Das wird die nächsten Tage so weitergehen.


    Ach ja, ich habe mir ein günstiges Heißluft (Ent-)Lötgerät gekauft. Es hat gerade mal 37.-€ frei Haus gekostet. Damit will ich erst mal Versuche machen, ob es das ungeliebte Gaslötgerät ersetzen kann. Wenn nicht, ist nicht viel Geld verloren und man kann auf jeden Fall Schrumpfschläuche damit schrumpfen.

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    Grüße

    Johannes

  • Hallo Johannes,


    "SMD Rework". Die Temperatur wird es bringen. Die Frage ist wie viel davon. Bin gespannt auf Deine Tests.


    Gruß Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Hallo Johannes,


    danke für die Bilder. Also aus meiner eigenen "hands on experience" schauen mir die Pflugschare schon etwas steil aus. Wenn man aber die Perspektive mit dem Lokomobil dann anschaut so ist das wieder etwas relativiert.


    Ich denke das passt in Summe dann schon so und "ab damit auf den Flachwagen".

    Auf deine Ergebnisse mit der Heißluftlötstation bin ich auchmal gespannt, ist auch was womit ich liebäugle....


    Viele Grüße und Spaß mit den Feigen (unsere beiden sehr jungen Bäumchen sind sich vom Winter am erholen)


    Michael

  • Hallo Johannes,

    ich habe mal die Bilder von Dir und aus Szreniawa verglichen. Danach, und auch auf dem Bild von oben, sieht Dein Pflug stimmig aus. Zur Sicherheit kannst Du ja auch noch mal im EMB nachschauen.

    Ich würde sagen- fertig bauen- lackieren und dann verladen!

    Mir gefällt der Pflug- richtig saubere Arbeit... gerade bei diesem filigranen Modell sind die Lötstellen für den Halt und Aussehen wichtig. Und hier gibt es nichts auszusetzen.


    Ich hoffe, daß Du mit dem Heißluftgerät zufrieden bist. Du kannst ja mal Deine Erfahrungen mitteilen. Vielleicht ist es ja bei verschiedenen Arbeiten (Lokomotiv- Rahmen) eine alte Naive zur klassischen Lötspitze.


    Jetzt hast Du mir den Mund wässrig gemacht- nicht nur mit dem gut gebauten Pflug- sondern und vor Allem mit den Verwendungsmöglichkeiten Deiner Feigen.

    Gruyere mit Feigensenf oder - chutney-- und dazu ein staubtrockener Burgunder. Mit frischem Brot und der Abend ist gerettet.


    Einen schönen Sonntagabend wünscht

    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Moin

    Als einer der schon schon weit über 1000 Hektar gepflügt hat würde ich die Pflugscharen so stehen lassen. Beim ersten rechten Schar (Bericht 30 Bild1) kann die Schar spitze geringfügig weiter nach unten zeigen. Die Pflugkörper sind fast immer parallel zur Zugrichtung ausgerichtet. Wohl gemerkt die Schar spitze. Wenn sie aggressiv eingestellt ist arbeitet sie so wie sie jetzt steht.

    Aber „verschlimmer bessere“ es nicht wenn Du wieder zu löten anfängst.

    So wie der Pflug im Moment aussieht kann man sagen: „ Passt schon“ . Wie schon weiter vorne geschrieben es gibt eine hohe Anzahl von verschiedene Pflugkörper. Der Weltmarktführer ist die Firma Kverneland.

    :matrose: :matrose:

    Gruß Friedrich

  • Hallo Johannes,

    leider ist Hohenheim ein wenig weit weg, sonst wäre ich auch vorbeigekommen. Ich wünsche Euch viel Spaß.

    Bring ein paar Bilder mit.


    Viele Grüße

    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo Freunde des Agrardampfs,

    heute hatte ich Zeit am Kipppflug weiterzumachen. Die Lötarbeiten sind jetzt abgeschlossen. Jetzt muß das Modell gründlich vom Flußmittel (Phosphorsäure) gereinigt werden. Ich werde es mit einer Waschlauge aus Haushaltsreiniger ( Mr. Propper) im Ultraschallgerät für die Brillenreinigung versuchen. Dann vielleicht noch irgend etwas Fettlösendes. Wahrscheinlich Bremsenreiniger. Und danach will ich mit der Lackierung beginnen. Da habe ich in letzter Zeit auch aufgerüstet. Ich habe eine Harder und Steenbeck „Ultra 2in1“ gekauft und dazu einen kleinen Kompressor AF 189 von Wiltec. Nachdem ich ja bisher mit einem tragbaren Baustellenkompressor die Druckluft erzeugt habe, ist der kleine Airbrush Kompressor akustisch eine Wohltat. Wenn der einschaltet fällt mir nicht mehr vor Schreck fast die Airbrush aus der Hand. Jetzt gibt es wie immer noch ein paar Fotos vom aktuellen Stand.

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    Grüße

    Johannes

  • Hallo,

    ich schrieb ja, daß ich mit den Lötarbeiten am Pflug fertig wäre und jetzt das Flussmittel neutralisieren wolle. Das Internet gibt mir auf die Frage: „Phosphorsäure 25% neutralisieren“ bereitwillig Auskunft. Eine Natronlauge soll es richten. Die kann man auch leicht selbst herstellen. 25g Kaisernatron in ½ l kochendem Wasser aufgelöst, soll das gewünschte Ergebnis bringen. Es wird als Lauge für selbstgebackenes Laugengebäck verwendet und soll nicht so scharf wie gekaufte Brezenlauge sein. Ich habe also Reste aus dem Bausatz - Messingguss, Neusilberguss und beides miteinander verlötet - in die Lauge getaucht. Kurz hat die Lötstelle geschäumt. Ich denke, das war die Zeit um die Phosphorsäure zu neutralisieren. Dann mit klarem Wasser abgespült und getrocknet, hatte ich das Gefühl, daß sich die Lötstelle gelöst hat. Auch mit Nachlöten hat sie nicht mehr richtig gehalten. Zum Glück habe ich das, bevor ich den Pflug behandelt habe, ausprobiert.

    Kann mir jemand von Euch meine Erfahrung bestätigen oder erklären? Jetzt bin ich wieder soweit wie vorher. Soll ich den Pflug einfach in Spüliwasser im Ultraschallbad reinigen und dann grundieren? Richtet die Phosphorsäure auf Dauer unter dem Lack keinen Schaden an? Wie geht ihr bei einem verlöteten Messingmodell vor?


    Grüße

    Johannes

  • Hallo Johannes,


    das ist ja geil! Wenn das wirklich funktioniert kann man damit "kalt auslöten" und muß nicht mehr Kolben anheizen oder Brenner anzünden.


    Ich verwende harz- und säurefreies Lötfett für mechanisches Löten. In der Regel mache ich gar nichts, bei zuviel an Lötfett spüle ich das mit warmer Seifenlauge ab. Vor dem Lackieren wird sowieso alles in Aceton getunkt um es zu entfetten. Das Aceton löst dann auch die letzten Reste heraus.