Wie bekomme ich "Holzstruktur" auf Pertinax-Schwellen?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde,


    mich beschäftigt die im Betreff formulierte Frage. Ich habe mir von Walter ja die Doppelweiche bauen lassen. Für die nachträgliche Ausstattung mit Kleineisen werde ich, Walters Rat folgend, Tillig Kleineisen verwenden. Jetzt hätte ich gerne noch eine Holzstruktur auf den bisher braun gestrichenen Pertinax-Schwellen. Mir schwebt vor, mit dünnen (0,3mm) Holzfurnierstreifen die Pertinaxschwellen zu bekleben. Haltet ihr das für machbar oder gibt es im Kreise der einschlägig Verdächtigen andere Lösungsvorschläge für mich? Ich bin für alle Ideen offen.


    Gruß Rainer :thumbup:

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    Christopher La Brec: Jeder Mensch verfolgt einen Traum in seinem Leben. Entweder den eigenen oder den eines anderen. Gib acht, das Du Deinen eigenen verfolgst.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Lutz,


    ja, je nach Lichtreflektion sogar bis 70 cm. :pfeifen:


    Deine Argumentation erschlägt aber jeglichen Versuch zu möglichst (die Betonung liegt auf möglichst) vorbildnaher Darstellung. So leicht kriegst Du mich nicht vom Pfad der Tugend weg. :suchend:



    Gruß Rainer :thumbup:
    der sich in einer knappen Stunde auf den Weg zum FREMO Stammtisch Franken macht...


  • Dann ist die Nachbildung zu grob.
    Das erinnert mich an an frühere Versuch von Trix, als sie noch nicht zu M* gehörten, solche Holzstruktur nachzubilden. Hatte damals den Spitznamen Krampfadern in der Fachpresse wegbekommen.
    Und ich frage Dich nochmal:
    Was siehst Du wirklich wenn die Weiche in die Anlage eingebaut und farblich behandelt ist ?
    Mach mal Versuche mit verschieden tiefen und breiten Kratzern in der Kupferoberfläche der Schwellen.
    Und schau Dir das aus der Distanz an mit der Du Deine zukünftige Anlage betreiben willst.
    Bei DIN A3 großen H0 Anlagen ist das kein Thema, da ist eine individuelle Ritzung jeder einzelnen Schwelle ein Muß
    Nur, Deine Anlage wird deutlich größer als DIN A3 :)


    Meine Erfahrung aus meinem eigenen Anlagenbau: "Es geht schlicht und einfach unter"

  • Moin!


    Es stellt sich zuerst einmal die Frage, was eigentlich dargestellt werden muss, damit das Gleis wirkt. Und das ist keinesfalls die Maserung des Holzes (die bei 87-facher Verkleinerung tatsächlich nicht mehr wahrnehmbar ist), sondern es sind die Risse und groben Unregelmäßigkeiten im Holz sowie die Farbspiele, die durch Verwitterung entstanden sind.


    Daraus schließen wir nun kurz und knackig: das Auge muss mit Farbe getäuscht werden. Farbgebung und Alterung sind die Stichworte. Also viele Bilder gucken und ein paar Versuchsreihen machen (so werde ich das zumindest angehen. Wenn's denn mal so weit ist...)


    Mir persönlich wäre übrigens der Aufwand, die ganze Weiche zu furnieren, eindeutig zu groß. Ich gehe davon aus, dass sich ein sehr stimmiges Ergebnis durchaus auch nur mit Farbeinsatz herstellen lässt.


    ... oder man baut sich gleich die ganze Weiche auf Lindenholzschwellen auf; das wirkt auch recht hybsch... ;)


    Grüße!
    B.

    Den wahren Freund erkennt man in der Not. (Cicero)

  • Hallo,


    mal mein Senf dazu:


    Die Ansicht der Vertreter der Farbspiel- und Entfernungstheorie liegen mir näher als die der sklavischen Nachbauer.


    Eine Sache ist mir persönlich jedoch bei meiner Bauerei aufgefallen: Der immer weiter zunehmende Wunsch nach Detailbildern (durch überwiegend andere). :D
    Denn was aus der Entfernung gut aussieht, wird von Makro-Aufnahmen gnadenlos enthüllt!


    Anderes Beispiel:
    Aufgrund meiner fehlenden Inneneinrichtung bei Gebäuden, stattdessen mit vorgeklebten Vorhängen, bin ich zum einen nicht mehr uptodate, zum anderen brauche ich diese Arbeiten gar nicht mehr als Makroaufnahmen einzustellen. Es wird halt immer doller.
    Ich kann damit aber gut leben :D


    Allerdings sehe ich auch durchaus eine Berechtigung, unter dem Aspekt des Makroblickwinkels, in der Frage von Rainer. Eine Lösung habe ich allerdings nicht bei der Hand.


    Viele Grüsse
    Holger

  • Hallo Rainer,
    obwohl ich geneigt bin, den Vorschlägen von Boscho und Lutz zu folgen, hier dennoch ein Vorschlag:
    Also die Furniergeschichte würde ich vergessen- einfach zu viel Arbeit. Wenn Holzschwellen, dan aus gelaserten Sperrholz (also kompletter Gleisrost).
    Eine Idee wäre, die Schwellen mit etwas grobem Schmirgel bearbeiten. Aber eben nur ein-oder zweimal. Und dann die "übliche" Farbengeschichte...


    Viele Grüße
    nach Franken


    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo Rainer,


    Furnieren kannst Du natürlich mit "Holzlocken", aber nach dem Beizen ist wohl wieder viel verloren und ich kann mich daran erinnern, dass es a) eine Schweinearbeit war und b) dass der Kleber immer wieder nicht alles hielt.


    Der Vorschlag Farbe ist sicherlich der Beste. Du kannst auch auf Holz (Krick-Holzprofile 1,5 x 3 mm) nageln mit den berühmeten feinen, abgeschnittenen Tackerklammern durch die Weinert-Ätzkleinteile gesteckt, wie Du sie von mir aus Frensdorf kennst.


    Ich würde in das Pertinax mit einer Reißnadel die Furchen des gesprungenen Holzes eingravieren und dann die Schwellen bemalen. Vorher die Schwelle mit Korn 40 oder 60 Schmirgelpapier abziehen. Es gibt ja keine Holzmaserung auf den Schwellen, nur Risse im Holz. Damit die Farbe nachher richtig matt wird Artitec-Alterungspuder mit Spiritus/Wasser (2:1) anmalen, oder und Schotter mit einem etwas staubigen Schotter (sind die grauen Schotter), da diese den - immer noch - leichten Glanz von Mattfarben beseitigen. Franze vor allem die Enden der Schwellen aus. Dann sieht es wie Holzschwelle aus.


    Es stimmt, was Holger sagt, das Makro-Objektiv verdirbt alles, da es nicht dem menschlichen Auge, sondern der Lupe entspricht. Aber ich versteh Dich, Du weißt, das verbaut ist. Aber Echtholz ist in 1:87 nur bedingt eine Lösung.


    Gruß aus Frensdorf.


    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Rainer Du hast das hier auch in Natura gesehen


    und ich gebe zu, Lutz, ich habe keinen Blick auf die Kleineisen oder die Holzmaserung der Schwellen geworfen. :blush2: Aber Dein Konfusionsfoto hättest Du schon mit höherer Auflösung einstellen können, da kann ich ja nichts unterscheiden. :D


    Andreas, Deinen Tipp mit der Reißnadel Furchen ins Pertinax zu gravieren, finde ich gut und auch gut umsetzbar. Danke.


    Resume:
    Ihr habt ja Recht mit den Argumenten. Ich werd's auch nicht mehr überteiben, versprochen. :thumbsup:



    Gruß Rainer :thumbup:

  • Das kennt Ihr ja alle:


    Bzw. die Ep.4 konforme Ausführung:


    Wogegen ich mich auf diese Art konzentriere:

    Wobei man vorbildgerecht die Unterlagplatte auch weglassen kann.
    Und das jetzt in 87-facher Verkleinerung.

    • Offizieller Beitrag

    Womit sich einige der hier gestellten Fragen ganz wie von selbst beantworten.


    [ironie]Nur der Ordnung halber muss ich hier noch einmal intervenieren. Die Frage lautete nicht "kann ich das noch sehen?" sondern "wie kann ich das nachbilden?" [/ironie]


    Gruß Rainer, der kurzsichtige Alterssichtige :D

  • Hallo Rainer


    Um Holzmaserungen herrzustellen würde ich eine Stahlbürste nehmen,die es in den Baumärkten gibt.Es gibt sie in allen Größen und Stärken.Damit kannst du durch mehrmaligem darüber bürsten und deine Maserungen herstellen.


    Gruß Norbert

  • Du solltest in der Tat in Dich gehen. Wie viele Weichen hast
    Du? Und wie genau kann man die sehen? Ist das Auge abgelenkt oder fällt der
    Blick immer drauf ?







    Ansonsten! Wenn ich Deinen Modelllebenslauf lese , ist
    weniger mehr. Im konkreten Fall siehe das bunte Hp1 von Kosak . Nehme die North
    Eastern Streifen sie haben mal (2002) für eine Weiche 9,80 DM gekostet, selbst
    wenn aus DM Euro geworden sind, ist das für eine Weiche so viel wie ein Drittel
    Güterwagen oder ein Zwanzigstel Lok



    Außerdem !! hat man erst mal solch eine vermeindliche :hexe: Schwachstelle siehst
    Du immer wieder drauf.


    Wenn Dich der Pertinax Streifen nämlich
    nicht stören würde, hättest Du diese Frage erst gar nicht gestellt.
    Friedrich

  • [Edit, 06.11.2011, Admin: Beitrag zusätzlich hierher kopiert, weil zum Thema passend]


    Ich habe ja schon angedeutet, dass ich die Weichen selbst entworfen habe. 8)
    ich eine hatte ein Exemplar gebaut und jetzt einiges daran versucht: :huh:
    1. Rainer hatte wegen der Holzstruktur auf Pertinax gefragt, und ich habe mich auch dahin gehend versucht. Mit Reißnadel graviert (ich werde die Gravurstellen das nächste mal noch mit feinem Schmirgel glätten), dann mit Revell/Humbrol-Farben angemalt.
    Das Kupfer habe ich mit einer blauen Schleifscheibe abgeschrubbt.


    Zum Schluss habe ich im Herzstückbereich noch eine Beize mit Schwellenpuder aufgebracht.


    2. die Stellstange testen. Sie besteht aus einem Messingprofil, darauf habe ich ein Stück Messingrohr (Innendurchmesser 0,5 m) gelötet, um den Stelldraht aufzunehmen. Die Befestigung an der Zungenschiene erfolgt mit kupferkaschiertem Pertinax, aufgelötet. Beim Werkeln ist die gerade Seite abgerissen und ich habe sie mit Würth Sekundenkleber geklebt, der hält bombig.


    3. der Weichenantrieb

    ich habe mir die Antriebe von Hofmann empfehlen lassen (www.aspenmodel.com).
    Enthalten ist ein Motor (16V AC Anschluss) mit Getriebe. Die Stellgeschwindigkeit läßt sich mit dem linken Hebel einstellen, auch die Höhe des Stelldrahts.
    Ich möchte meine Weichenlaternen bei Selbitz alle antreiben. Ich hatte noch eine Laterne von Weinert daheim. Mit dem Stellweg war das öfters ein Problem, dass der Hebel nicht bis zum Ende durchschob und die Laterne bei 75% stehen blieb.
    Ich habe den Stelldraht des Weichenantriebs dieses Mal durch das dafür vorgesehene Loch beim Weinert-Teil durchgeschoben.
    Noch etwas nachjustieren bei der Position des Weichenantriebs war nötig, da der Antrieb eine Endabschaltung hat. Die Gegenrichtung funktioniert nur, wenn der Endpunkt erreicht worden ist und geschaltet hat. Eine Herzstückpolarisation ist übrigens auch dabei. Das ganz für 13,26 Euro inkl. MWSt. Das ist gut und er funktioniert bei meinem Probestück ganz wunderbar. Auch die WEinert Weichenlaterne dreht so vollständige 90°.


    So weit bin ich zufrieden :)


    Ich hoffe mit den Bildern ist das gut so. Vielen Dank für Eure Hinweise an anderer Stelle. Oder sollen die Bilder noch größe sein?

  • Nachdem ich mir diesen Thread im laufe der Zeit nun schon mehrfach durchgelesen habe muß ich, obwohl hier schon lange keiner mehr seine "Ideen" zum verholzen von Pertinaxschwellen, was ja eigentlich die Frage von Rainer beinhaltete, verkündet hat, möchte ich nur mal so andeuten, dass ich diese Schwellen mit 0,3 mm starkem Funier bekleben werde - auch wenn es eine Syssiphusarbeit sein wird.
    Beim verlegen von Pertinaxschwellen hat man doch eigentlich nur den Plan im Kopf, die Rippenplatten auf diese zu verlöten. Bei einem 2 Leiter Gleichstromsystem sollten dann wohl die beiden Schienen gegeneinander isoliert werden. Dies kann nur mit der Trennung der Kupferkaschierung auf den Pertinaxschwellen vonstatten gehen. Auch wenn diese nur zwischen 0,35 und 0,7 / 100stel mm stark ist, so sieht man die Trennung auch nach dem lackieren!
    Damit habe ich durch etliche Versuche es nicht überzeugend geschafft, diese unebenheiten mittels Farbe optisch zu eliminieren!
    Wo ist eigentlich das Problem, wenn jemand den Versuch in seiner modellbauerischen Tätigkeit unternimmt, so präzise wie nur möglich zu arbeiten, dass auch eine Makroaufnahme die Qualität des erstellten bestens wieder gibt.
    Es sagt ja auch keiner dem Kritiker, dass eben dieser nur an anderen Kritik ausübt - obwohl er gerade bei sich und seinen arbeiten eben genau mit solch einer Kritik beginnen könnte.