Rollbock oder Rollwagen? ...vorallem das wie...

  • Hallo zusammen,
    ich möchte mal gern eine Frage zur Anwendung von Rollböcken bzw. Rollwagen in die geschätzte Runde werfen.
    Für das Regalprojekt plane ich auch den Einsatz von Regelspurwagen, also verlastet auf Rollwagen oder Rollböcken.
    Nun habe ich gelesen, dass bei den Prignitzer Schmalspurbahnen auch Rollböcke im Einsatz gewesen sein sollen.
    (Muss noch einmal die Quelle heraus suchen)
    Meine Frage ist nun, wie das System gekuppelt wurde? Waren das spezielle Kuppelwagen, wie sie beim Öchsle eingesetzt waren?
    Da stehe ich mit meinen bisherigen Informationen noch etwas neben mir.
    Für etwas Unterstützung zur Wissenserweiterung wäre ich dankbar.
    Nettes Grüssle mitten aus dem Wald
    Peter

    ... und das Grüssle mitten aus dem Wald
    bis bald... ´s Peterle


    ...mittlerweile gibt es einiges auf meinem "Blog"


    Verschiebe nicht auf morgen, was du heute leben kannst.
    Jeder vergangene Augenblick, den du nicht zu ergreifen verstanden hast, ist ein verlorener Augenblick.
    (unbekannter Autor)

  • Hallöchen Peter,


    deine Frage nach dem Rollbockverkehr auf Schmalspurbahnen ist ein so komplexes Thema, daß ich jetzt mal auf Tante G........ verweisen muß, da in einem Beitrag allein hier im Forum kaum eine fachlich korrekte, umfassende Antwort möglich ist.
    Wie so oft im richtigen Leben war auf Schmalspurbahnen alles möglich. Kuppeln durch Kuppelwagen, Kuppelbäume oder Normkupplungen bei Rollböcken oder Rollwagen untereinander, bei aufgebockten Regelspurwagen untereinander oder durch zwischengeschaltete Kuppelwagen.
    Es gibt im Netz ganze Seiten, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Und es gibt eine „Eisenbahnbau- und Betriebsordnung für Schmalspurbahnen“, (findest Du auch im Netz) die ganz explizit vorschreibt, wie Rollbockverkehr stattzufinden hat.
    Wenn Du Dir dann ganz klar bist, was Du auf deiner eigenen Anlage an Rollbockverkehr tatsächlich nachgestalten willst, dann kann man konkreter darauf antworten.
    Solche wichtigen Eckpunkte wie Dreischienengleis, Rollbockgrube, Aufgleisrampe auf Rollwagen , Einsatz u. Arten von Pufferwagen, Rollbockbauarten oder der Umgang mit Kuppelbäumen solltest Du Dir erst mal „reinlesen!“
    Es gibt auch eine Menge Literatur dazu.
    Eine Anlage mit Regel- und Schmalspurverkehr zu gestalten, ohne ein bestimmtes Grundwissen zu haben, wird relativ schwierig. Oder Du machst hier im Forum ein eigenes Thema dazu auf, bis Du fertig mit bauen bist. Das setzt aber voraus, daß unter uns ein paar Schmalspurexperten vorhanden sind.
    Viele deiner Fragen werden sich durch die Beschäftigung mit der Literatur von allein beantworten. Den Rest können wir dann im Forum klären.
    Tut mir leid, eine „einfachere“ Antwort war mir nicht möglich!


    Gruß und

  • Moin Peter,


    ich würde, ungeachtet vom Vorbild (Hast du überhaupt eines?) mir bei einer Umsetzung eines Rollbock-/Rollwagenthemas zuerst Gedanken darüber machen, welches System in 1/87 besser zu bedienen ist.


    Da ich nur Rollwagen (von Liliput) habe, kann ich sagen, dass es eine ganz schöne Friemelei mit dem Sichern der aufgebockten (sagt man das bei Rollwagen eigentlich auch oder heisst das da
    aufgerollten? ) :D Wagen sowie das Kuppeln der Rollwagen untereinander mit Stangen ist. Zudem rollen die Rollwagen sehr schwer und die ganze Fuhre wirkt zur Seite hin sehr instabil.


    Wie das mit Rollböcken ist, kann ich aus eigener Erfahrung nicht sagen, aber ich vermute, dass
    - die Kuppelei einfacher sein dürfte
    - eine zusätzliche händische Sicherung mit Kleinteilen entfällt
    - der Rollwiderstand geringer sein dürfte
    - die Fahrstabilität besser sein dürfte.


    Wenn du diese Entscheidung (Rollwagen <-> Rollbock) getroffen hast, kannst du ins Detail gehen und brauchst auch nur ein Feld der Verladung beackern.


    Meine Antwort ist aber nur als Tipp zur Entscheidungsfindung zu verstehen.


    Viele Grüsse
    Holger

  • Hallo zusammen
    und ja, ihr habt recht. Entschuldigt bitte meine spontane Nachfrage. Ich werde mich in Zukunft einfach tiefgründiger mit meinen mir selbst auferlegten Problemen beschäftigen müssen. ;(
    Ich hatte mir in meiner Mittagspause etwas Literatur rein gezogen und dann diese interessante Variante (Rollbock) bei den Prignitzer Bahnen entdeckt.
    Und gestern schoss es mir einfach durch den Kopf und ich habe einfach mal gefragt. :wacko:


    @Peter
    Danke für Deine ausführliche Wegbeschreibung und die Information, dass ich durch Befragung von Tante G... sicher zum Ziel kommen werde. :thumbup:
    So viele Informationen brauche ich ja eigentlich auch nicht. DIe Zügles kommen aus der weiten Welt (Fiddle Yard) und haben einen Regelspurwagen im Gepäck.
    Der wird dann am Ladegleis bereit gestellt und nach der Entladung wieder in die weite Welt gefahren. Es gibt also keine Gruben und Umladeprobleme.
    Einzig das Kuppelproblem zwischen Lok und Rollbock und nachfolgenden ein zwei Wägelchen bleibt...


    @Wolfgang
    Ja, die Jagsttalbahn. Mir fiel beim schreiben einfach nicht der Name ein. Dabei habe ich ja eigentlich meine Weichen nach dem Bastelprinzip der Modell-Jagsttalbahner gebaut. 8o
    Die Kuppelwagen wollte ich aber nicht einsetzen, weil ich nicht denken würde, das es bei den Prignitzer Bahnen (Polo) so war. Aber ich kann mich auch irren.


    Holger
    Wie schon geschrieben, es ist da nicht soviel zu bedienen. Höchstens in der weiten Welt werden die Regelspurwagen durch "Handkräne" getauscht.
    Vorbild? Nein und Ja. Ich habe natürlich kein konkretes Vorbild für meine Regalbahn, so wie zum Beispiel die RSN.
    Meine Bahn lehnt sich an die Geschichte verschiedener kleiner Bahnen an. Zum Beispiel "Glöwen-Havelberg". Da leihe ich mir die Geschichte des Abbaus der Regelspurstrecke in Folge der Reparation
    und des aus wirtschaftlichen Gründen notwendigen Wiederaufbaus als Schmalspurbahn. Somit können Regelspuranlagen (Lokschuppen etc.) bleiben.
    Die Fahrzeuge sind durch und in den Wirren zusammen getragen. Ein Triebwagen der während der Kampfhandlungen zerstört geglaubt wurde, war nicht dort vor Ort und kann so bei meiner Bahn auftauchen.
    So werden die Geschichten etwas verbogen sein...
    Deine Vermutung zur Handhabbarkeit der Rollböcke liess meine Gedanken in dieser Richtung gehen und dann kam die spontane Frage ins Forum...


    Ich danke euch nochmals für die Antworten auf meine dilettantische Fragestellung. :S


    Nettes Grüssle mitten aus dem Wald
    Peter

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  • Moin!


    Zur Kuppelei hat Peter ja schon alles geschrieben; dem ist nichts hinzuzufügen.


    Holger weist auf die Schwierigkeiten im Fahrbetrieb hin und hat damit den wunden Punkt des Systems erkannt. Im FREMO wird deshalb auch für den Verkehr mit Regelspurwagen auf Schmalspurbahnen grundsätzlich kein unbearbeitetes Serienmaterial verwendet. Der zu betreibende Aufwand ist für Rollböcke höher als für Rollwagen - mal hier klicken bitte: http://www.jagsttalbahn-modell…llbock/bemo-rollbock.html.


    Rollwagen: wenn ich mich recht entsinne werden aktuell die von Roco präferiert. Auch bei denen müssen aber im Fahrwerksbereich Modifikationen erfolgen. Original fahren die Dinger "mit angezogener Handbremse", haben also ein sehr schlechtes Rollverhalten.


    Die Kuppelei mit den original beigegebenen Kuppelstangen ist ebenfalls Mist; die Kuppelstangen sowie deren Aufnahmen an den Rollwagen müssen im Eigenbau hergestellt werden.


    Bei entsprechend vorbereiteten Fahrzeugen macht die Sache dann allerdings auch richtig Spaß: die Radvorleger lassen sich relativ einfach per Schaschlikspieß oder Pinzette anlegen und wieder entfernen. Die Kuppelstangen werden ebenfalls per Pinzette eingesetzt. Mit einer ruhigen Hand sind das lösbare Probleme.


    Wer das mal testen mag: FREMO-Treffen mit Schmalspurbeteiligung wären eine gute Gelegenheit. ;)


    Grüße!
    B.


    PS: Sorry für die etwas pauschale Antwort ohne eigene praktische Beispiele - ich bin halt (noch) eher der theoretisch Beschlagene. 8)

    Den wahren Freund erkennt man in der Not. (Cicero)

  • Boscho brachte die Theorie, wie es wirklich ausgeführt werden sollte.
    Mann sollte eins bedenken, der Geldbeutel :sos: , die Frau :strafe: und die Zeit sitzen einem neben einem.


    Ich habe das mal mit Serienmaterial probieren dürfen müssen - mal ehrlich: wenn man sich das Selbstbasteln aus irgendwelchen Gründen nicht leisten mag, dann lässt man es besser ganz bleiben. Der Serienpröll erzeugt lediglich eines: ein hohes Maß an Frustration.


    ... oder was meint ihr, warum sich Leute wie Uwe Stehr die Mühe mit derart tiefgreifenden Umbauten machen? Zufriedenheit mit dem käuflichen Material wird da wohl eher nicht die Triebfeder des Handelns sein. ;)


    Grüße!
    B.

    Den wahren Freund erkennt man in der Not. (Cicero)

  • Hallo Peter,


    das mit Vorbild meinte ich, ob du eine reale Situation darstellst oder nicht, d.h.ob auf deinem Vorbild die eine oder andere Sorte Roll...verkehr praktiziert wurde und du somit bei sklavischer Vorbildlwah schon den entsprechenden Vorteil hast, dich auf eine Variante zu konzentrieren. Das wäre nach deinem Statement ja jetzt geklärt.


    Wenn du, wie du schreibst, nur einen Wagen "hin- und herfahren" lassen willst, so denke ich, ist es unerheblich, ob du dich aus betreiblichen Gründen für Wagen oder Bock entscheidest. Da ist der Blick zum Vorbild allerdings zur Beantwortung deiner Frage hilfreich....oder der Blick zu den Modell-Jagsttalbahnern.


    Zum Rollwagen von Liliput: Dieser kann mit Stange und Kupplung mit Schmalspurfahrzeugen gekuppelt werden.


    Viele Grüsse
    Holger

  • Es muss sich nicht weiter abgemüht werden!
    Ich danke für die zur Fragestellung relevanten Antworten. Der Hinweis, erst einmal die Tante zu befragen, führte schon schnell zum Ziel.
    Ich weiss jetzt, wie ich den Verkehr auf meinem Regalprojekt lösen werde. Ich werde auch weiterhin beim grösseren Teil meiner Anschaffungen auf Industriematerial zurückgreifen.
    Wenn ich mit dieser Entscheidung nicht mehr dem hohen Anspruch in unserem Forum genüge, dann sei es so.


    mal ehrlich: wenn man sich das Selbstbasteln aus irgendwelchen Gründen nicht leisten mag, dann lässt man es besser ganz bleiben


    ...diese Entscheidung mag ich dann schon selber treffen und mir nicht vorschreiben lassen.


    Nettes Grüssle mitten aus dem Wald
    Peter

    ... und das Grüssle mitten aus dem Wald
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    ...mittlerweile gibt es einiges auf meinem "Blog"


    Verschiebe nicht auf morgen, was du heute leben kannst.
    Jeder vergangene Augenblick, den du nicht zu ergreifen verstanden hast, ist ein verlorener Augenblick.
    (unbekannter Autor)

  • Ich werde auch weiterhin beim grösseren Teil meiner Anschaffungen auf Industriematerial zurückgreifen.


    Da halte mich bitte auf dem Laufenden, denn Rollmaterial (H0e) besitze ich z.Z. noch nicht! :sehrgut:



    Sascha

    Grüsse aus Mahlsdorf (Berlin)


    Sascha :thumbsup:


    "Manche wissen doch nicht, was sie denken, bevor sie hören, was sie sagen..."

  • Hallo Peter,


    also, ich habe mich bei der Abfassung meines ersten Beitrages nicht abgemüht! Und nun mach mal nicht gleich auf beleidigte Leberwurst! Unser einziger, bester Cheftheoretiker des Forums möchte nur darauf hinweisen, daß ein vorbildnaher Spielbetrieb mit Industriematerial kaum möglich ist und hat damit sogar recht.
    Wenn Du aber lediglich einen festen Zugverband mit eingebauten Roll/wagen/böcken auf der Anlage verkehren lassen willst, dann reichen sogar die BEMO-Rollböcke völlig aus.
    Im Übrigen: Die Außenwirkung von Rollböcken mit Kuppelbäumen und aufgesattelten Regelspurwagen ist größer als bei den Rollwagen.
    Außerdem legt ja jeder seine Maßstäbe für sich selbst fest, da gebe ich Dir völlig recht.


    In diesem Sinn noch einen schönen Restsonntag und


  • ... daß ein vorbildnaher Spielbetrieb mit Industriematerial kaum möglich ist...


    Ich möchte das mal spezifizieren.
    ... daß ein vorbildnaher Spielbetrieb mit Industriematerial nach deutschem Vorbild aus der Schachtel kaum möglich ist...
    Es ist so wie es ist.
    Viele geben sich hinsichtlich vorbildgerechter Fahrbewegungen mit Standards zufrieden die mal vor so 30 bis 50 Jahren im Zeitalter der Rassel- und Pfannkuchenmotoren aktuell Stand der Technik waren.
    Nur das Grüppchen der Fortschrittlichen stört die alteingesessene deutsche Mobaindustrie :sleeping: :bomb:


    Ich kann mich erinnern in den frühen 1980er Jahre bei meinen Bemo Rollböcken die Räder von den Achsen gezogen zu haben und dort Stücke von Messingröhrchen aufgeschoben zu haben. Dann erst habe ich die entsprechend bearbeiteten Ober- und Unterteile zusammen geklebt. Die Rollböcke liefen danach sehr viel leichter.

  • Moin nochmal!


    Mir ging es weniger um den vorbildnahen Betrieb - worauf ich viel mehr hinaus wollte: beim Industriematerial leidet ganz konkret der Spielspaß, weil die Qualität in technischer (!) Hinsicht hundsmiserabel ist. Das betrifft die Rollböcke noch mehr als die Rollwagen.


    Wer also Spaß beim Spielen haben möchte, kommt meiner ganz privaten Meinung nach (die im Übrigen niemand zu teilen gezwungen wird!) um gewisse Basteleien zur Verbesserung von Kuppelei und Laufverhalten nicht herum - es sei denn, man übt sich in Verzicht oder nutzt die Rollwasauchimmer lediglich als immobile Dekoration.


    Ich weise auch nochmals darauf hin, dass man sich zu diesem Thema gern an die H0e-Fraktion des FREMO wenden kann. Die haben die ganze Problematik fundiert durchgekaut und sind meiner Ansicht nach zu durchdachten Lösungen gekommen. Eine Unterhaltung mit den Jungs kostet nix, erspart einem aber die Mühe, das Rad neu erfinden zu müssen.


    @Peter: Da du es offenbar mittlerweile vorziehst, mich oft so zu verstehen, wie ich es gerade NICHT gemeint habe - es liegt mir fern, dir Vorschriften machen zu wollen. Ich teile dir nur meine (durchaus praktischen) Erfahrungen in einem Gebiet mit, auf dem du keinerlei eigene Erfahrung zu haben scheinst. Was du daraus machst ist allein deine Sache. Man sollte sich übrigens auf Meinungsäußerungen Dritter einstellen, wenn man in einem Forum eine Frage stellt... Klar soweit? ;)


    Na dann...
    B.

    Den wahren Freund erkennt man in der Not. (Cicero)

  • Moin, nur ganz kurz
    Wie der Boscho schreibt, die HOe FREMO Fraktion hat die meiste Erfahrung. Was ich hinzufügen möchte. Der Kern dieser Mitglieder kommt aus Hanover und bestand zu Anfang nur aus Schüler und Studenten mit ein bischen Taschengeld. Was ich damit aussagen will: Selbstbau und Verbesserungen an Industriemodellen ist nicht automatisch teuer.
    Es sollte nur funktonieren. Und wenn der Name Uwe Stehr schon fällt, dann ist das einer der Studenten von 1987. Der ist und bleibt jemand der zu Rollböcken und Rollwagen immer eine (auch Preiswerte) Lösung aufzeigen kann.
    Gruß Friedrich

  • Hallo Peter,


    vielleicht kommt meine Äußerung zu spät.
    Rollwagen-Betrieb fand in der Prignitz fand ab der Mitte der 50er Jahre, so ist das Buch Das Prignitzer Schmalspurnetz, hg. vom Prignitzer Kleinbahnmuseum Lindenberg e.V. S. 20f, wo es heißt, "... begann die Rbd Schwerin Anfang der 50er Jahre die Gleise von Perleberg nach Kyritz von von Glöwen nach Lindenberg zu verstärken, um fortan Rollwagenverkehr durchzuführen. IN den Endbahnhöfen entstanden Rollwagenrampen für die Beladung der schmalspurigen Rollwagen mit den normalspurigen Wagen. Auch auf der Havelberger Strecken kamen von Angang an Rollwagen zum Einsatz."
    So, damit hängt die Entscheidung Rollböcke oder Rollwagen von der Zeit ab, die Du darstellen möchtest.


    Kuppeln von normalspurigen Wagen auf Rollböcken
    Regelspurwagen auf Rollböcken verladen wurden mit ihren Normalspurkupplungen gekuppelt. Nur der erste Wagen wurde wurde mit einem Kuppelbaum vom Rollbock zum schmalspurigen Pwg gekuppelt.
    Bemo-Rollböcke passen ganz gut. Alle wichtigen Informationen erhältst Du auf http://www.jagsttalbahn-modelle.de
    Ich habe mit denen in den 90er Jahren experimentiert bevor ich damals auf 0e wechselte, was aber ein Fehler war, da dort das Material um einiges schlechter / unausgereifter war als bei H0.
    Zum Aufladen der Regelspurwagen brauchst du eine Rollwagengrube, das war in 0e schon schwierig. Uwe Stehr hat da was Tolles entwickelt.


    Rollwagen
    sind von Natur aus sicherer im Betrieb, weswegen ihre Verwendung ja auch von der DR dann so massiv ausgeweitet wurde.
    Das Aufladen von der Rollwagenrampe auf die Rollwagen geht ganz kommod.
    Ich hatte das Jahr über mit der Pinzgauer Lokalbahn und dem Bahnhof Tischlerhäusl geliebäugelt und auch schon einen Rollwagen umgebaut.

    Das Problem bei den Rollwagen ist, dass die Wagen nicht verkeilt und fest gezurrt werden können.
    Also werden sog. Vorlegekeile benötigt, die auch längs beweglich sein müssen. Ich habe zwar das "Übergewicht" schaffen können und die Festlegekeile auf der Unterseite mit Latex bestrichen, so dass sie sich nicht mehr so schnell bewegen, aber ... für die Heimanlage mag das reichen.

    Beim "Spielen" auf dem Probebrett stellte ich fest, dass ich ein ganz anderes Problem bekam: die Augen. Ich empfand es als sehr schwierig die Vorlegekeile zu fokussieren und zu verschieben, besonders auf der gegenüberliegenden Seite.
    Liliputwagen gelten als schwer, da Zinkmetallguss, und als schwergängig aufgrund der Konstruktion. Mit viel Schieben auf einem Probegleis und Vaseline auf den Achsen wurde es besser, da sich die Achshalterungen aus Kunststoff ausleiern. Uwe Stehr hat da was in Arbeit.


    Fahr, was Dir Spaß macht. Prignitz vor 1950 auf Rollbock, danach auf Rollwagen.


    Bin mal gespannt, was es wird.


    Gruß


    Andreas S.

  • Hallo,
    also seit es die Roco-Rollwagen gibt, stehen meine Liliput-Rollwagen in der Ecke rum und wandern demnächst in die Bucht. Ein kleiner Tropfen Öl muß natürlich schon mal an die Achsen. Das auf-und abrollen der Wagen geht spielend, ordentlicher Gleisbau vorausgesetzt. Alle meine Wagen (incl. aller Technomodell) werden bei mir mit der magnetischen Trichterkupplung gekuppelt, wer einen Blick auf meine Seite wirft wird da fündig. Um es gleich vorweg zu nehmen, der Preis ist nicht umsonst so hoch! Erstens macht es arbeit und zweitens wollte ich in erster Linie meine Freizeit mit meinem Hobby verbringen!
    Es werden locker 10-12 Technomodellwagen gehalten! Und was die Rollwagen betrifft: Aus Gag haben wir mal einen Piko-Desiro auf drei Rollwagen verladen! Selbst bei einer leichten Steigung in einer Kurve gab es keinen Kupplungsabriss!
    Gruß von Detlef Ko, dem DEKO

  • Hallöchen Zusammen.
    Hier mal nachträglich noch mein Senf dazu.
    Ich fahre beides also Rollwagen und Rollböcke. Es gab auch im Original einige Bahnen die beides nutzten (Geilenkirchener Kreisbahn, Kleinbahn Engelskirchen - Marienheide, Harzer netz zur DR zeit)
    Was den Betrieb im Model angeht ist beides gleich Entgleisungs gefährdet, hier ist bei der Gleisverlegung unbedingt sauber zu arbeiten. Zum Kuppeln ist folgendes zu sagen: Die Rolvo (Vorschrift für die Benutzung von Rollfahrzeugen, sprich Rollwagen/Rollböcke) verbietet das befördern von beiden arten in einem Zug und die Beförderung bestimmter Normalspurwagen Bauarten. Dazu sind noch Sachen drin wie Beladung der wagen, das bei Starkem Wind (Sturm/Orkan) nicht gefahren werden soll und so weiter.Rollwagen wurden normalerweise durch Kuppelstangen miteinander verbunden, hier gab es aber min eine Ausnahme da die MEG (Mittelbadischen Eisenbahn Gesellschaft) die ihre Rollwagen mit normaler Zug und Stossvorichtung ausrüstete. Auf Wunsch kann ich gerne am Wochenende ein Bild des Erhaltenen Rollwagen Nr34 machen.
    Rollböcke wurden selten mit Stangen gekuppelt, nur bei Strecken mit extrem engen Kurven, ansonsten wurde hier die Lang gedrehte Kupplung der Normalspurwagen benutzt. Die Verbindung zu den Schmalspurfahrzeugen geschah im Normalfall durch einen Pufferwagen der über eine entsprechend hochgelegte Normalspur Zug und Stossvorichtung verfügt. Das Kuppeln mit Stange wurde vermieden wegen des ungünstigen Angriffspunktes der Zugkraft (es soll tatsächlich vorgekommen sein das bei zu ruckartigem Anfahren der erste Rollbock unter dem Wagen weggezogen wurde und der aus den Gabeln Sprang) hier ist die übertragung der kraft auf Rahmenhöhe der Normalspurwagen wesentlich besser.
    So wenn noch Fragen sind nur Zu, habe ja ab und zu mit Rollfahrzeugen zu tun.
    Gruß Alexander


    p.s. ich Fahre Rollwagen von Lilliput (auf H0m umgespurt und zu 4 Achsern gemacht) und Glöckner. Rollböcke von Bemo allerdingst auch etwas bearbeitet.

    2 Dinge sind Unendlich, das Universum und die Menschliche Dummheit, mit dem Universum bin ich mir aber noch nicht sicher.
    Albert Einstein

  • Hier noch ein Kleines Bild zum Thema



    Wenn man bei den Bemoböcken die Kupplung entfernt oder wegläst kann man auch 4 Achsige Wagen aufbocken.
    Gruß Alexander

    2 Dinge sind Unendlich, das Universum und die Menschliche Dummheit, mit dem Universum bin ich mir aber noch nicht sicher.
    Albert Einstein

  • Hallo Alexander,
    das Aufbocken von Drehgestellwagen auf Rollböcken ist mir nur von den HSB bekannt.
    Ansonsten ist dies eigentlich nur auf Rollwagen üblich. In den neunziger Jahren wurde dies versuchsweise bei der Weißeritzbahn eingeführt- als der Kohlenhändler in Dipps nur noch Emilantnons entladen wollte.
    Bei der SKD ist dieses Verfahren allerdings schon seit vielen Jahren üblich. Der Kohlenhändler in Polnisch Wilke bekommt schon seit vielen Jahren seine Emoilanton auf zwei Rf4-ähnlichen Wagen. Allerdings ruht der Verkehr seit mindestens drei Jahren- und eine weiterführung ist mehr als ungewiss.
    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten