Kleine Verbesserungen an der Roco 44- oder der maximal-invasive Eingriff

    • Offizieller Beitrag

    Moin Christian,

    was soll ich sagen. Finde ich winfach Klasse. Meine Frage: Hast Du eine bestimmte Lok als Vorbild genommen? Sind die Zurüstungen an der Lok Standards der DR/DB für diese Baureihe oder vom Vorbild anhand von Fotos oder Zeichnungen?

    Viele Grüße

    Thomas

  • Moin Christian,

    das ist einen ausgereifte Leistung, die Du uns in zahlreichen Fotos schrittweise zeigst.

    Gratulation zum Ergebnis!

    Und mit Farben wird die Lok bestimmt auch klasse aussehen!

    Beste Grüße

    Wolfgang

    :matrose::matrose::matrose:

    Mich interessiert vieles - und immer alles rund um das Bw Bestwig!!

  • Hallo Freunde,

    zum Bau dienen mir die Zeichnung und Bilder der Lok mit Neubau- Ersatzkessel. Dabei habe ich mich bis jetzt nur auf eine Lokomotive mit Ersatzzylindern ohne Flansch für die Eckventile festgelegt. Nach Durchsicht der Bilder scheint dies auch die häufigere Ausführung zu sein. Dabei gibt es auch nicht so große Unterschiede. Die Armaturen und Leitungen wurden bei der Reichsbahn recht zeichnungsgerecht verlegt. Trotzdem müssen Kompromisse, will man nicht alle Teile umbauen, eingegangen werden. Das betrifft hier beispielsweise den Dampfentnahmestutzen am Führerstand. Für die nummerngenaue Darstellung müssten die Leitungen komplett neugebaut werden... Weinert bietet das Teil für alle Reichsbahnlok mit Ölfeuerung an. Je nach Baureihe unterscheidet sich die Rohrlage ein wenig. Zum anderen wollte ich nicht alle Bohrungen im Umlauf neu anlegen, so gut lässt sich die Legierung auch nicht bearbeiten. Also haben die Rohrschlosser etwas "geschludert".

    Aber auch ich habe etwas geschludert, die Lichtmaschine sitzt etwas zu hoch. Hier habe ich einen, als Ersatzteil bei Weinert bestellten, Gußbaum aus dem Bausatz der BR 44 verwendet. Dabei verändert sich die Rohrlage ein wenig.

    Wolfgang So:

    Ich habe früher gern die Umbauberichte in den Zeitschriften gelesen. Einiges habe ich dann auch "nachgekocht". Auf diese Weise ist dann die 03 1010 oder auch der Umbau der ml- 62 entstanden.

    Mit meinen Beschreibungen möchte ich auch Mut machen, mal einen etwas umfangreicheren Umbau zu wagen.

    Meines Wissens hat auch noch keiner einen derartigen Umbau beschrieben...

    Bis zum Lackieren ist es aber noch ein weiter Weg. Bis dahin müssen auch noch die beiden Weinert- Handmuster fertiggestellt werden... Es gibt also viel zu tun.

    Viele Grüße

    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.

    Weisheit eines mir unbekannten

  • Hallo Christian,

    nein Du langweilst mit deinem Baubericht überhaupt nicht! Besonders interessant finde ich die Möglichkeiten die Du aufzeigst, um kleine und kleinste Teile zu spannen und bearbeiten zu können. Das ist bisweilen sehr schwierig. Also habe ich hier wieder was gelernt, danke dafür und weiterhin viel Erfolg.

    Gruß Bernhard

  • Hallo Christian,

    von langweilig kann hier absolut keine Rede sein. Auch wenn ich selbst auf diesem hohen Niveau nicht arbeiten kann, versuche ich möglichst Viel aus deinem Beitrag für mich mitzunehmen. Da fällt mir der Unterschied zwischen „mit der Modellbahn spielen“ und „Eisenbahn Modellbau“ auf. Das will ich aber aber bitte ganz wertfrei verstanden wissen.

    Grüße

    Johannes

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Christian,

    da schließe ich mich vollumfänglich meinen Vorschreibern an. Ich für meinen Teil hätte schon Mut dazu, suche aber noch nach dem "roten Faden" wie man dabei vorgeht. Zumindest um den massiven Schiffbruch zu vermeiden. Deine und die Expertise unserer Spezialisten aus dem Forum helfen mir sehr dabei. Von Langeweile kann da keine Rede sein.

    Viele Grüße

    Thomas

  • Hallo Freunde,

    erst mal herzlichen Dank für die Blümchen...

    Bernhard / Johannes W

    Eure Umbauten habe ich auch bewundert, Diesellokomotiven sind nicht so mein Gebiet- und entsprechend kenne ich mich mit Privatbahndieselloks überhaupt nicht aus... und auch der Umbau der T3 hat mich begeistert. Es waren andere Gründe, die den Umbau vorangetrieben haben.

    Hier das Niveau vergleichen zu wollen, halte ich nicht für zielführend. Dazu sind die Anforderungen bei jedem Modell zu unterschiedlich...

    Ich habe aber auch genau so großen Spaß am "Modellbahn spielen" und da stört es mich auch überhaupt nicht, wenn die Züge im Kreis fahren. Gerne erinnere ich mich an meine Kindheit und Jugendzeit- als ich auf dem Boden lag und den wirbelnden Stangen des B-Kupplers zugesehen habe. Leider ist mit einem Umzug die Zeit der Spur 0- Märklinbahn zu Ende gegangen...

    Thomas S :

    Mut ist doch schon mal ein guter Anfang. Eigentlich gibt es nur einen "roten Faden"- nämlich das umzubauen, was einem nicht gefällt...

    Wichtig sind ein paar aussagekräftige Bilder der Lokomotive/ Wagens und das Studium der Kataloge der üblichen Verdächtigen. Das Geschick setze ich voraus- denn Stromabnehmer lassen sich nicht mit dem Vorschlaghammer motorisieren...

    Die Angst vor dem Schiffbruch vergeht nie ganz. Aber ist das Mißgeschick erst einmal geschehen- muß man sehen, was zu retten ist. Notfalls muß neu geplant werden...

    Der Kessel meiner Lok ist ein Beispiel dafür...

    Viele Grüße

    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.

    Weisheit eines mir unbekannten

  • Hallo Christian,

    auch von mir ein Dankeschön für das Zeigen und den Weiterbau deines 44er Projekts. Von der "3D-Druckerei" habe ich keine Ahnung, da ich mich mit der Systematik noch nicht beschäftigt habe. Die 3D-Zylinder sind sehr gut geworden und passen perfekt zu der DR-44.

    Gruß Günter

  • Hallo Freunde,

    von der 3D- Druckerei habe ich auch keine Ahnung. Deswegen gilt mein Dank auch all denen, die den Druck ermöglicht haben.

    Vor allem aber Axel, der aus meiner Datei überhaupt erst einmal eine druckfähige Datei und einige Probedrucke erstellt hat.

    Es ist eben nicht so trivial- eine komplexe Baugruppe als Druckteil zu entwickeln.

    Viele Grüße

    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.

    Weisheit eines mir unbekannten

  • Hallo Axel, hallo Christian,

    Ich beneide Euch um die 3D Technik Dinge herzustellen, die früher mühsam abgeformt wurden. Ich glaube in Bezug auf mein fortgeschrittenes Alter werde ich mit der Technik nicht mehr anfangen; aber bewundernswert ist sie, die Technik und ihr, die Ersteller schon,

    meint Günter

  • Hallo Axel, hallo Christian,

    Ich beneide Euch um die 3D Technik Dinge herzustellen, die früher mühsam abgeformt wurden. Ich glaube in Bezug auf mein fortgeschrittenes Alter werde ich mit der Technik nicht mehr anfangen; aber bewundernswert ist sie, die Technik und ihr, die Ersteller schon,

    meint Günter

    Hallo Günter, falls es dich tröstet: Du bist mit Sicherheit nicht der Einzige dem es so geht. Ich gehöre auch zu dr Altersklasse.

  • Hallo Günter & Bodo

    Wenn ihr eine 2D Zeichnung mit Schnitten und so weiter lesen könnt, dann könnt ihr auch in 3D Konstruieren.

    Es gibt so viele gute Tutorials und Software, das auch daheim zu tun.

    Und es hat nichts mit dem Alter zu tun. Höchstens mit Geduld und dem Willen, etwas Neues zu lernen.

    Ich finde diese Technologie eine tolle Bereicherung zu unserem Hobby. Und wenn ich Christian helfen konnte, mit ein klein wenig Wissen und der Software, die ich zur Verfügung habe, das zu erreichen, was er da zeigt,

    dann finde ich das schön. Die Lok hatte er im Kopf und alles, was notwendig war, hat er gezeichnet. Ich habe nur auf 2-3 Schritten auf dem (langen?) Weg dahin geholfen.

    Chistian hat ganz neben bei zig Techniken kombiniert. Klassisches Bauen mit Messing oder Bronze, Umbauen von Serien Modellen und 3D Druck...

    Ich bin Fan von "Life-Long-Learning" und wild entschlossen bis zum letzten Tag etwas zu lernen...

    Also "go for it"... Ihr habt sicher viele Dinge im Kopf, die man umsetzen könnte und niemand hindert Euch!

    :)

    LG,

    Axel

  • Hallo Kollegen,

    nun wieder mal etwas aus meiner Bastelbude. Auch heute gibt es ein wenig Kleinkram. Inzwischen wurde der Führerstand vervollständigt.

    Doch zunächst wurde der vordere Umlaufträger angepaßt und eingebaut.

    img_7440wok7o.jpg

    Damit kleinere Teile sicher gefaßt werden können habe ich kleine Parallelspanner gebaut, die mit einer Hand bedient werden können.

    img_7442kdk7y.jpg

    Die markant vor dem Kesselträger liegende Heizleitung

    317_br44_innenzylindej5o1e.jpg

    sollte auch beim Modell dargestellt werden. Dazu wurde zunächst ein Messingdraht in einen Flansch gelötet,

    img_7446k8jij.jpg

    img_74485vkhi.jpg

    img_7454jhjan.jpg

    und ersteinmal zur Seite gelegt. Danach habe ich mich intensiver mit dem Führerstand beschäftigt. In den bereits mit einer, aus Polystyrol gefertigten, Vorderwand ausgerstatteten Führerstand habe ich den Stehkessel eingeklebt.

    img_7462sukbr.jpg

    img_74666vkb3.jpg

    Auch die Sichel im Dach

    img_7468jhk8p.jpg

    und ein Lichtschalter auf der Heizerseite, sowie die typische Lampenglocke

    img_7470hskcs.jpg

    wurden nicht vergessen. Entsprechend der Zeichnung wurde eine Rückwand gefertigt

    img_7461wwkau.jpg

    Etwas kniffelig war die Fertigung der Fensterrahmen

    img_7472tfj95.jpg

    img_7476lpkzd.jpg

    Danach habe ich die Griffstangen angefertigt. Dazu habe ich den ersten Griffstangenhalter mit dem bereits abgelängten Draht verlötet.

    img_7478qejbk.jpg

    Als erstes habe ich den Griffstangenhalter mit einer Uhrmacherreibahle aufgerieben

    img_7482oyjcm.jpg

    und mit Flußmittel bestrichen und den Draht eingelötet.

    img_7484shktw.jpg

    img_7486qqk0f.jpg

    Überflüssiges Lot und Flußmittelreste wurden mit einem Glasfaserradierer entfernt

    img_7488i4jt4.jpg

    und die Griffstange mit einer Schneidepinzette abgeschnitten.

    img_7492xfkc4.jpg

    Die Griffstange habe ich dann in die bereits gebohrten Löcher in der Einpolterung eingesetzt. Mit dem eingelegten Papierstreifen wird die Griffstange bündig zur Außenwand ausgerichtet und eingeklebt.

    img_749473j25.jpg

    img_74962rkyt.jpg

    Ebenso habe ich die Griffstangen für die Rückwand angefertigt. Hier habe ich die Griffstangenhalter in ein Stiftenklöbchen eingespannt und eingelötet.

    img_7498qrjfa.jpg

    Der Vorteil hierbei ist, daß die Halter beim einlöten frei nach unten hängen.

    img_750075kvw.jpg

    Zum Löten verwende ich einen kleinen Gaslötkolben. hier stört kein umherhängendes Kabel. Bei einer Stellprobe mit dem Tender war die Dachsichel im Weg. Ein Blick auf ein Vorbildfoto zeigte, daß bei den, auf Ölfeuerung umgebauten Lokomotiven, diese Sichel entfernt wurde. Auch bei dem Rückbau auf Kohlefeuerung wurde diese Sichel nicht wieder eingebaut.

    img_3176c9j1u.jpg

    Bei der, hier mit einem umgebauten P10- Tender gekuppelten, 44 1338 wurde auch die Windabrisskante nicht wieder eingebaut.

    Da mein Modell eine ölgefeuerte Lokomotive der BR 44 wiedergeben soll- habe ich die Sichel entfernt und die für die Öllok typische Windabrisskante angebracht.

    img_7510gekay.jpg

    dabei habe ich die originale Kante bis auf einen kleinen Rest abgefeilt und einen schmalen Kartonstreifen (aus einer Hollerithkarte) aufgeklebt. Der Kartonstreifen wurde mit dünnflüssigem Sekundenkleber "gehärtet".

    img_751857jf9.jpg

    Aus 0,5mm dickem Polystyrol und Evergreen-Streifen wurden die Türen des Führerstandsaufstieges gefertigt.

    img_7520injgg.jpg

    Als abschließende Arbeit habe ich aus einem Furnierstreifen den Holzfußboden des Führerstandes nachgebildet.

    img_7522hjk18.jpg

    Als nächstes werden verschiedene Details der Ölfeuerung und des Lauf- und Triebwerks vervollständigt.

    Das soll es dann auch für heute gewesen sein. Ich hoffe, daß ich auch heute nicht gelangweilt habe.

    Viele Grüße aus der Bastelbude

    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.

    Weisheit eines mir unbekannten

    2 Mal editiert, zuletzt von Christian (30. Mai 2024 um 22:27)

  • Hi Christian,

    mit Deinen Umbauten und diesmal mit soviel Informationen langweilst Du NIE !!! Es ist eine tolle Arbeit, die Du uns hier zeigst.

    Die Tendertüren sind fest an der Rückwand. Wird es da noch "Gummitüren" von seiten des Tenders geben? Bin gespannt, wie Du den möglichst geschlossenen Türenübergang von der Lok zum Tender modellmäßig realisieren wirst.

    Gruß Günter

  • Hi Christian,

    ich schließe mich an, Du setzt Maßstäbe! Besondere Begeisterung meinerseits für die Erwähnung von Fertigungstechniken - gerade bei solchen Filigranarbeiten zumindest für mich äußerst wertvoll.

    Frage zur Kopflupe - ist das was "besseres" oder eine ganz günstige? Bin da noch auf der Suche. Hatte mal ne günstige, aber der unverzerrte Arbeitsbereich war winzig - von den Krümmungen links und rechts daneben wurde mir ganz anders. Lupenlampe besitze ich eine brauchbare, aber selbige ist (mir) öfter mal im Weg (Löten). Eine hochwertige Lupenbrille hab ich auch schon versucht - also die Sorte mit zwei verstellbaren Okularen. Gehöre leider zu den Leuten, die schon bei einem Feldstecher Probleme haben, mit beiden Augen ein (!) Bild durch die zwei Optiken hinzubekommen. Selbes Spiel mit dieser Brille.

    Viele Grüße

    Bernd

  • Hallo Kollegen,

    immer mal wieder werde ich gefragt, wie ich Dies oder Jenes anfertige. Deswegen beschreibe ich manche meiner Vorgehensweisen etwas ausführlicher. Der Bau dieses Modells folgt ein wenig den "Traditionen" des Modellbaus in der DDR. Natürlich ist heute vieles leichter, da nicht mehr jedes Teil selber gebaut werden muss.

    Eigentlich wollte ich die Weinert- Türen aus einem Weinert- Bausatz der BR 44 verwenden. Den hatte ich, weil nicht vollständig (da hatte wohl jemand die gleiche Idee, wie ich), auf einem Tauschmarkt für kleines Geld erworben. Den hatte ich dann noch weiter geplündert- den Führerstand hatte ich bereits für die 41 080 verwendet. Die Führerstandstüren allerdings auch... Die Tenderbrücke war noch übrig, da ich die 41 mit dem roco- Tender gekuppelt habe.

    Also mußten die Türen neu gefertigt werden. Hier habe ich mich an den Maßen einer (mir zwischenzeitlich zugelaufenen, bereits montierten) weiteren Weinert- 44 orientiert.

    Meine Ersatzkessel- Lok soll mit einem, umgebauten, PIKO- Tender gekuppelt werden. Hier sind die Türen bereits am Modell. Nur die Brücke muß noch angepasst werden. Wegen der Kulisse sehe ich an dieser Stelle keine Schwierigkeiten. Der PIKO- Tender ist die beste Wiedergabe des Öl- Tenders für die 44. Der Gützoldtender ist zum Einen schwer zu bekommen und zum Anderen mit der Kssbr nur für die 03.10 und einige 01.5 brauchbar.

    Meine Kopflupe ist eigentlich nur ein Provisorium. Ursprünglich habe ich mit der Kopflupe von Zeiss gearbeitet. Irgendwann ist der Bakelit- Schirm irreparabel zerbrochen...

    Es ist ein sehr preiswertes Modell aus der Elektronik- Apotheke, mit dem ich aber ausgesprochen gut zurecht komme. Bei meiner Optikerin liegt aber noch eine Bresser- Kopflupe, die ich gern probieren würde...

    Das Problem mit dem Feldstecher kenne ich auch ganz gut. Bei dieser Lupe tritt es aber kaum auf...

    Beim "betreuten Basteln" auf der JHV in Rheine hat mir die Kopflupe den Spitznamen "Lord Helmchen" eingebracht


    Viele Grüße

    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.

    Weisheit eines mir unbekannten

  • Hallo Christian,

    ich bin ja auch ein Anhänger des klassischen Modellbaus und freue mich jedes Mal darüber, wenn jemand genau beschreibt, wie er etwas baut.

    Meist kann ich da noch etwas lernen oder, wie Du mal so treffend geschrieben hast, in meinen "Ideenspeicher" übernehmen.

    Also 'langweile' uns bitte weiterhin mit deinen Beiträgen :sehrgut:

    Viele Grüße

    Bernhard

  • Hallo Kollegen,

    nun mal wieder was aus der Bastelbude.

    Nachdem mir "oben" nichts mehr eingefallen ist, habe ich mich mit dem Fahrwerk beschäftigt.

    Ein Punkt, dere mich an der roco-Lok der BR 44 gestört hat, waren die Räder. Hier wurden die Lokomotiven im Laufe der Jahre mit unterschiedlichen Rädern ausgerüstet. Die erste Bauform hatte relativ derbe Radsterne und einen recht dicken Radreifen, später wurden die Radsterne und der Radreifen deutlich filigraner- was das Aussehen der Lok deutlich verbesserte.

    Hier sind die unterschiedlichen Radformen zu sehen- mit dem schwarze Radsatz wurden die französischen und österreichischen Modelle ausgerüstet. Bei der ersten und letzten Kuppelachse wurde der Spurkranz bereits abgedreht. Für den geplanten Umbau in eine Lokomotive der BR 43 wurde der Rahmen vorbereitet. Ein Umbau in dieser Form ist bereits ad acta gelegt.

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    Die letzte Auflage der BR 44 wurde erstmals mit Metallradsätzen ausgerüstet. Diese geben das Aussehen des Vorbildes recht gut wieder, wenn nicht gerade...

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    Die häufig zum "Supern" des Fahrwerkes eingesetzten MP-Radsätze haben einen sehr feinen Spurkranz- sind aber für die recht kompakte Lokomotive fast zu fein.

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    Ob diese Radsätze bei den weiteren Modellen zum Einsatz kommen ist derzeit noch recht unklar- am liebsten würde ich die kompletten Radsatzgruppen gegen Teichmann-Rohlinge tauschen wollen.

    Im Moment müssen sich die beiden, im Bau befindlichen, Lokomotiven eine Radsatzgruppe teilen. Doch dieser Zustand wird demnächst ein Ende haben. Schon vor Jahren sind mir mehrere Teichmann- Radsatzgruppen in die Hände geraten. Allerdings waren sie- mit Ausnahme der Radsatzgruppe für die BR 43 noch unbearbeitet.

    Vor der Bearbeitung habe ich mich lange Zeit gefürchtet.

    Dabei hatte ich bereits Radsätze umgearbeitet:

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    Für den Tenderantrieb der Ok22 hatte ich Fleischmannradsterne ausgebuchst und mit PIKO- Radreifen versehen.

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    Zunächst wurde eine Spannzange gefertigt- die in der Spannzange der Drehmaschine sehr gefühlvoll gespannt werden kann. So werden die filigranen Radsterne nicht durch einen zu hohen Spanndruck zerstört.

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    Da ich keine Möglichkeit habe, den Radreifen auf der Drehmaschine zu profilieren, greife ich auf die Radreifen der ersten Auflage der BR 44 zurück

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    Diese werden, wie die Kuppelzapfen aus den Radsternen entfernt- und ausgedreht. Die Radsterne werden passend zu den Radreifen gedreht.

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    Die Naben werden ausgedreht und auf der Heizerseite mit Messing- und auf der Lokführerseite mit Pertinaxbuchsen ausgebuchst. Diese werden dann später auf Achsdurchmnesser ausgebohrt un gerieben. Doch zuvor werden die Radreifen auf den Radstern aufgelötet.

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    Dazu werden die Räder in die Lötvorrichtung eingelegt

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    und verlötet

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    Im Idealfall sieht die Lötnaht so aus.

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    Anderenfalls muß mit Reinigungsvließ (wie es der Klempner verwendet) verputzt werden.

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    Leider "kocht" die Legierung etwas, so daß es immer mal wieder zu Einfallstellen kommt.

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    Der Festigkeit und dem Rundlauf tut dies jedoch keinen Abbruch.

    Da die Lokomotive auf dem Weinert-Fahrwerk aufgebaut wird- soll auch das Innentriebwerk dargestellt werden. Die Modellbahnmanufaktur Crottendorf bietet verschiedene Triebwerksteile in Feinguß an. Dazu gehören u.A. Kropfachsen für drei- und vierzylindrige Lokomotiven. Diese Kropfachsen werden als Rohlinge zur Fertigbearbeitung geliefert.

    Dazu werden die Achsschenkel auf das Maß der Achslager und der Achsbohrung im Radstern gedreht. Die erste (kurze) Seite ist kein Problem, da der Lange Achsschenkel mit genügend Übermaß gefertigt ist und sicher in der Spannzange gespannt werden kann.

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    Die zweite Seite habe ich, obwohl mit Zentrierung, leider nicht laufend fertigen können.

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    Lehrgeld...

    Auch der Versuch die Kropfachse zu durchbohren und einen Zylinderstift einzulöten ist leider fehlgeschlagen.

    Nochmal Lehrgeld... aber die Idee hat sich in meinem Kopf festgesetzt. Also habe ich zwei Messingstücke überfräst und auf Anschlag gebohrt

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    In die Bohrungen wurde ein Zylinderstift hart eingelötet und außerhalb der Kurbelwangen abgesägt

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    Das Ganze grob zurechtgefeilt und ein zweiter Stift durch beide Wangen durchgesteckt und ebenfalls hart verlötet.

    Nach dem groben Verputzen der Lötstelle habe ich die Form der Wangen gefeilt und am Ende mit Reinigungsvließ verputzt.

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    Mit etwas Zeitaufwand war die Fertigung der Achslager verbunden.

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    Die Messingstreifen wurden in einer Vorrichtung gespannt. Ein Zylinderstift als Anschlag sorgte für einen gleichen Abstand der Bohrungen.

    Ebenso für die Gleiche Länge der Teile.

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    Dennoch habe ich alle Lager auf einer Seite noch einmal überfräst, um eine Bezugskannte für die Montage zu haben.

    Jetzt müssen nur noch die Kuppelzapfen gefertigt und montiert werden. Dann steht einer Montage der Radsatzgruppe nichts mehr im Wege.


    Viele Grüße

    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.

    Weisheit eines mir unbekannten

    Einmal editiert, zuletzt von Christian (30. Mai 2024 um 22:29)