Köf 2 in 3-D Druck

  • Hallo,


    Anno 2007 habe ich daran gesessen und das allererste 1:87 Modell einer Voith Maxima aus Teilen zusammen gebaut die im Stereolithographieverfahren hergestellt wurden. Stereolithographie, wie es damals so bezeichnet wurde, war ein Vorläufer der heute gebräuchlichen 3-dimensionalen Druckverfahren. Die Technik steckte damals noch in den Kinderschuhen und glatter als Streuselkuchen waren Oberflächen nicht zu bekommen. Was das Verfahren aber schon damals erahnen liess, man konnte die Anzahl der Einzelteile dramatisch auf nur sehr wenige reduzieren ohne dabei an Detaillierungsgrad einzubüßen. Bei dem Serienmodell der H0 Maxima besteht jedes Drehgestell aus nicht weniger als 122 Einzelteilen. Davon sind 46 Teile der Mechanik zugehörig wie Räder, Lagerbuchsen, Zahnräder etc. und 1 Rahemnteil was technisch separat bleiben muß; bleiben 75 Teile für 1 DG über. Beim Druck liessen die sich schon damals auf nur ganze 4 Teile reduzieren. Details werden nicht mehr extra angesetzt, sondern mit angedruckt. Das ist eine der wichtigsten Einsparungsmöglichkeiten bei generativen Fertigungsverfahren.


    Wie ist der Stand der 3-D Drucktechnik Heute? Was kann 3-D Druck Heute? Das beantworte ich mir lieber selber anhand von realen Objekten.

    Von Michael Unger Modellbahnzubehör habe ich daher ein Modell einer monolithisch gedruckten Köf 2 erworben. Gewählt habe ich eine frühe DB Ep.3 Ausführung ohne Druckluftbremsanlage.


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    Man beachte die freistehend angedruckten Griffe an den Motorraumklappen.


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    Dieses Modell besteht aus einem einzigen Teil.


    Es mit einem Antrieb zu versehen und fahrfähig zu bekommen ist für mich nicht die große Herausforderung. In den nächsten Wochen wird sich hier noch nichts tun weil ich mit Aufträgen voll bin (Prinzip Ketchupflasche).

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    2 Mal editiert, zuletzt von Lutz K ()

  • Hallo,


    vergesse es Klaus:

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    Die angedruckten Räderdarstellungen passen genau auf ein 16,5mm Gleis und haben so gut wie keine Lateralbewegungsmöglichkeit.

    Selbst H0 Pur Räder haben hier keine Chance.

    Das Innenmaß der Rahmenwangen beträgt hier 15,5mm.

    Hier braucht man technisch mindestens 20mm für H0 Pur, für Code110 besser 21 mm Innenbreite.

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    Einmal editiert, zuletzt von Lutz K ()

  • Hallo Lutz, hallo Freunde


    Er hat nicht nur die Köf sondern ne KÖ 1 Und eine DEUTZ Lok im Verkauf.

    Genau richtig um seine Anlage damit auszustatten.

    Ich denke an die Lok im Schrottbereich oder wie er in seinem Beitrag als Spielplatzlok sie ihr zukünftige zeit verbringen würde.


    Kö I DB der 1950er Jahre

    BR 323 DB mit 2 Luftbehältern Spur

    Kö II DB 50er Jahre

    Deutz OMZ 122R

    Standmodell Deutz OMZ 122R mit 3-Lichtspitzensignal

    Kleinstdiesellok Kdl 01 der DB,

    Bei ihr habe ich meine Vermutung, das ich sie in Essingen bei Aalen sie als Spielplatzlok gesehen zu haben.

    Leider verschwunden.


    Unter Rubrik Ankündigungen kann man die Modell zum Teil in der Rohfassung sehen.

    ich hab da schon ein paar Teil im Warenkorb...

    Danke Lutz :sehrgut: für den Wink...


    Gruss Jürgen :hutab:

    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

  • Hallo,


    nachdem das ja mit einem Antrieb der 3-D gedruckten Köf nichts wird, soll das Modell gefahren werden.

    Dazu brauche ich dann einen Transportwagen. In meinem Deutschbahnbeständen fand sich noch ein Liliput (A) Omm32 den ich dafür herrichten werde.


    Als erstes stand die Frage die Bordwände des Waggons abzusägen, sie waren beim Vorbild ja abnehmbar oder gleich einen neuen Wagenboden zu bauen. Ich habe mich dann für letzteres entschieden.

    Der Liliput (A) Omm 33 ex Linz ist zudem eines der wenigen H0 Wagenmodelle die ab Werk schon mit einer 3-Punktlagerung ausgestattet sind. Die gilt es zu erhalten. Dafür habe ich zwei 0,8mm Bohrungen in den Rahmen gesetzt und mir aus 0,8mm Messingdraht zwei Haltewinkel für die Pendelachslagerung gemacht.



    Als nächstes habe ich dann einen Bodenplatte aus schwarzem 0,5mm Polystyrol aufgeklebt. Im Bereich des Achshalters erhielt sie einen entsprechenden Ausschnitt.



    Der Wagenboden soll aus Holzleisten entstehen.

  • Moin Lutz,

    ein Vorbildfoto gibt es bei Carstens / Henning, Bahndienst- und Dienstgüterwagen Band 1 S. 158. Der dort abgebildete Kleinlok-Transportwagen Hannover 4309 ist allerdings aus einem G 10 oder G 02 mit Handbremse entstanden und hatte untergeschweißte U-Profile und ein Sprengwerk erhalten.

    Beste Grüße

    Wolfgang

    :matrose:

    Mich interessiert vieles - und immer alles rund um das Bw Bestwig!!

  • Moin Lutz,

    So ein H0pur-Radsatz kommt schon mit 15,55+2×1,55=18,65mm Radbreite aus.

    Darüber hinaus kann man die Radbreite bei H0pur ja noch verringern. Der Rahmen der Köf hat eine äußere Breite von 20mm.

    Bei einer Rahmenbreite von 0,3mm bleiben rechts und links von den Rädern noch 0,3mm Platz bei +-0,1mm Spiel.

    Reicht doch! Und ermöglicht noch eine Allradauflage!

    Für ne Köf3 wäre das auch was, denn deren Rahmen ist auch VIEL ZU BREIT!

    Mit freundlichem Glückauf aus dem Oberharz

    Klaus

  • Hallo Klaus,


    was ich in Beitrag #4 gezeigt habe ist ein H0pur Radsatz. Wie Du selber weißt, ist da irgendwann das Ende der Fahnenstange erreicht was die Radscheibenbreite betrifft.

    Wenn man die Lok aufs Gleis setzt, die angedruckten "Räder" haben kein Lateralspiel.


    https://www.nmra.org/sites/default/files/standards/sandrp/pdf/s-4.1_2006.01.pdf

    Die NMRA gibt hier bei Proto:87.1 ein Toleranzfeld bei den Radsatzaussenmaßen von 18,68 - 19,07mm vor. Da die Hundertstel Stellen nach dem Komma durch Umrechnungen zustande kommen, runde ich sie auf Zehntel: 18,7mm - 19,1mm


    Bezogen auf die gedruckte Köf, hier könnte man eine Hybridbauweise vorsehen bei der die Rahmenbleche aus 0,15mm Neusilberblech (reicht völlig aus) als separate Teile geätzt sind. Damit käme man bei Rahmenaussenmaß von 20,0mm auf eine Innenbreite des Rahmens von 19,7mm.

    Das reicht für H0pur oder Proto:87.1 dicke aus. Auch für Radsätze mit Code 88 Profilen mit 14,8mm Innenmaß und 19,2mm Aussenmaß würde es noch reichen.

    Radsätze mit Rädern nach Code110 Profilen für Normalsterbliche haben bei 14,5mm Innenmaß ein Aussenmaß von 20,1mm. Wenn man hier die geätzten Rahmenbleche jeweils um 0,5mm weiter nach aussen setzen würde, käme man auf ein Innenmaß des Rahmens von 20,7mm. Dann liessen sich auch diese weit verbreiteten Radsätze einsetzen. Die 0,5mm weiter nach aussen würden von den Meisten wahrscheinlich gar nicht bemerkt werden. Also mir würde das keine schlaflosen Nächte bereiten (anderen vielleicht schon). Das ist ein Kompromiß mit dem ich leben könnte.


    Zum Vergleich noch die anderen Köfs. Das Brawa Modell ist noch das der 2. Generation "Made in Germany".

    Und so richtig negativ auffallen tun weder die Brawa noch die Lenz Köf in dieser Hinsicht.

  • Hallo,


    ergänzend zum Beitrag #9; der 3-D Druck kann hier seine Vorteile ausspielen weil man ziemlich einfach unterschiedliche Rahmenbreiten damit realisieren kann.



    Ich habe dann mit dem Tranportwagen weiter gemacht. Es soll ein abgebordeter Omm32 sein der temporär für dieses Ladegut Köf benutzt wird.

    Eine ausreichende Anzahl Bohlen wurde aus den Leisten grob geschnitten.




    Die wurden dann auf die Grundplatte geklebt.



    Bevor hier Unruhe aufkommt, so habe ich die Bohlen bündig geschnitten.




    Jetzt müsste man das noch irgendwie ausbleichen. Eine Möglichkeit den Wagen 3 Jahre draussen der Witterung aussetzen.

    Die Ladesicherungen für die Köf sollen dagegen aus frisch gesägten hellen Holz sein.

  • Jetzt müsste man das noch irgendwie ausbleichen. Eine Möglichkeit den Wagen 3 Jahre draussen der Witterung aussetzen.

    Die Ladesicherungen für die Köf sollen dagegen aus frisch gesägten hellen Holz sein.


    Hallo Lutz


    Soll ich kurz vorbeikommen... :thumbup:

    Du weißt wie so etwas geht....


    Gruss Jürgen :hutab:

    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

    Einmal editiert, zuletzt von Jürgen ()

  • Moin Lutz,

    Vielleicht nicht beim fertigen Wagen, aber schon die Brettln kann man doch in so einen kleinen Käfig ( für Fettklötze zum Füttern von Vögeln) an einem nassen, windigen Ort jetzt über Herbst und Winter aufhängen.

    Ich werds mal versuchen, was draus wird.

    Na gut, Du hast ja immer noch die Option, den Jürgen kommen zu lassen....

    Mit freundlichem Glückauf aus dem Oberharz

    Klaus

  • Hallo Lutz,


    von der Fa. Clou gibt es die Wasserbeizen, die ich auch für mein Laub verwende.

    Die haben auch einen Farbton "grau" ... damit lassen sich, je nach Einwirkzeit, ganz unterschiedliche Effekte erzielen.


    Als ich meinen Lagerschuppen für "Hanenberg" gebaut habe, habe ich da schon mal mit den Beizen und Rührstäbchen für die Tore experimentiert :




    Hierfür habe ich mehrmals Beize aufgetragen und im noch feuchten Zustand, mittels einer sehr feinen Stahdrahtbürste, die Maserung heraus gearbeitet.

    Was mit "grün" und "braun" funzt, sollte doch auch mit grauer Beize klappen.



    Grüße aus Leese


    Frank-Martin

  • Hallo zusammen,


    :offtopic:

    für gewöhnlich handelt es sich dabei um Holzbläue. Verursacht durch Schlauchpilze. Diese verursachen die blaugraue Verfärbung am Holz. Der Vorteil, das Holz wird zwar verfärbt, aber büßt nichts in seiner Stabilität ein.

    Solches Holz wird mittlerweile in verschiedenen bläuegraden gerne im Möbelbau verwendet. Das Problem ist schnell an solches Holz zu kommen. Wenn man eine Palette aus Fichtenholz zwei Jahre dem Wetter aussetzt geschieht das meist von selbst. Es gibt aber auch einen Trick, den ich vom benachbarten Möbelschreiner habe. Dazu braucht es, wie beim Joghurt machen, ein bereits befallenes Stück Holz (Brett). Um dieses Brett herum ordnet man frische unbefallene Bretter an und hält das Ganze feucht (nicht nass). Zusammengehalten wird das mit Kabelbindern und wird an einem warmen Ort gelagert. Alle zwei Tage ein Glas Wasser von der Hirnholzseite eingeträufelt und nach vier Wochen sind die Bretter graublau. Den Bläuegrad kann man durch verkürzen oder verlängern der Zeit einstellen. Dabei ist jede Charge anders.


    Auf Modellbauebene habe ich das noch nicht gemacht, wäre aber sicher einen Versuch Wert. Der Ansatz von Frank-Martin scheint mir allerdings der Bessere zu sein und dürfte auch schneller gehen.


    Viele Grüße

    Thomas

    "Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen." Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana

  • Guten Morgen Lutz,


    Wenn ich den hölzernen Ladeboden eines Fahrzeugs verwittern muss, trage ich zunächst eine transparente schwarzbrauner bis dunkelbrauner Schicht Beize lasierend auf. Je nach dem gewünschten Ergebnis muss dies wiederholt werden. Sobald die Beize getrocknet ist, bearbeite ich die Oberfläche mit feinem bis sehr feinem Schleifpapier und einen Glasfaserradierer. Immer in der gleichen Richtung wie die Maserung des Holzes schleifen! Auch diesen Vorgang wiederhole ich, bis ich das gewünschte Ergebnis erzielt habe. Ich wünsche Dir gutes Gelingen.


    Gruß,

    Jacques Tmmermans


  • Mein Rezept für verwittertes Holz:

    - Deckende Grundfarbe aufbringen (also dunkles Braun oder Grau - bei Schwellen gegeben)

    - ganz dünne Schicht "Sandfarbig" oder "light earth" drüber sprayen - aber sehr ungleichmässig und nicht wirklich deckend. Die Grundfarbe ist immer noch mehr oder weniger am durchschimmern.

    - Enamel Wash for Wood drüber


    Beispiel: Schwellen auf dem neuesten Modulen... (und ja - die Gleise sind nicht sauber - habe ich auch grade gesehen)


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    img_1186-scaled.jpg


    LG,

    Axel

  • Hallo,


    vielen Dank für Eure Vorschläge. Ich habe mir noch einmal die Rechnung für die Holzleisten angeschaut, es ist tatsächlich Kirschbaumholz.


    Anstreben würde ich ja eher so einen Farbton:

    Das dürfte bei Kirschholz schwierig werden. Bei Verwitterung neigt das eher dazu nachzudunkeln; also fällt diese Methode schon einmal weg.

  • Moin Leute
    Na ja … Geschmäcker und Wahrnehmungen sind verschieden.

    Außerdem sollte man das Original kennen. Mich überzeugen die Bretter von Frank Martin; aber er ist auch in einem anderen Maßstab unterwegs. Die Schwellen von Axel überzeugen mich nicht; aber! Ich bin auch in einer anderen Gegend zu Hause. Solche Schwellen habe ich in Norddeutschland im allgemeinen noch nicht gesehen. Im Allgemeinen deshalb: bestimmte Wetterperioden können solche Farbnuancen durchaus erzeugen. Wir Modellbauer neigen ja immer dazu Ausnahmen dar zu stellen.

    Dennoch wieder etwas stibitzt.
    Unbehandelte Wagenbohlen ( Kiefer) wurden mit Teeröl gestrichen. Das müsste dann ja schwarz/braun sein.

    LG

    :matrose:

    Friedrich

  • Moin Friedrich,

    ( tue mich immer noch schwer damit, hier Bilder einzustellen, sonst hätte ich mal ein paar Bilder von Schwellenwagen von DU-Wedau eingestellt.)

    Eigentlich stimmt nämlich der Wagen von Lutz schon! Ein bisschen "Staub" oder etwas Beize und die entsprechenden Nutzungsspuren sind da.

    Mit freundlichem Glückauf aus dem Oberharz

    Klaus